Langnau: Die Themen Klimaschutz und Klimaanpassung sind auch in der Langnauer Politik immer mehr ein Thema. Allerdings sind die finanziellen Mittel sehr begrenzt.
Jürg Gerber (SVP) ist im Gemeinderat Langnau unter anderem für den Bereich Umwelt zuständig. Er gehört auch der Arbeitsgruppe an, welche die Langnauer Klimastrategie ausarbeitet.
Jürg Gerber, täuscht der Eindruck oder läuft in Sachen Klimaschutz mehr als in der Vergangenheit?
Ja, «es geit öppis» und viele Dinge hat die Gemeinde schon angepackt. So schreibt das neue Baureglement, das demnächst in Kraft tritt, vor, dass Plätze weniger versiegelt werden oder dass mehr Grünflächen geschaffen werden müssen. Auch in anderen Reglementen der Gemeinde wird das Thema Klimawandel einfliessen.
Viele Massnahmen, wie etwa die Verbesserung der Wärmedämmung bei Häusern, betreffen Private. Was kann die Gemeinde hier unternehmen?
Die Gemeinde kann die Bevölkerung informieren, dass die Sanierung der Gebäudehülle sinnvoll ist. Die Förderinstrumente sind in diesem Fall beim Kanton. Wir haben auch nicht irgendeinen Fonds für Massnahmen gegen den Klimawandel. Daher sind die finanziellen Mittel der Gemeinde leider sehr begrenzt.
In einer Motion von 2022 wurde eine Klimakommission gefordert. Wann wird diese Realität?
Vielleicht gibt es auch gar keine neue Kommission, wenn wir diesen Bereich in einer anderen Kommission integrieren können. In die Politik einfliessen wird das Thema Klima aber sicher.
Und die Politik muss sich noch auf eine gemeinsame Strategie einigen.
Die Ideologien gehen beim Thema Klimaschutz weit auseinander. Daher ist es wichtig, dass wir faktenbasierte und umsetzbare Massnahmen anpacken. Dazu ist der Bericht von Melanie Gerber sehr wertvoll.
Wann werden die ersten konkreten Massnahmen umgesetzt?
Wir haben angedacht, dass wir uns jeweils am Anfang der Legislatur uns konkrete Ziele setzen, also erstmals ab 2026. So kann die Gemeinde alle vier Jahre flexibel reagieren.