Error compiling Razor Template (contact the administrator for more details)

Sporthalle muss in die Verlängerung

Sporthalle muss in die Verlängerung
Kernstück des Bauprojekts der Gemeinde Grosshöchstetten ist eine Dreifachsporthalle mit 300 Zuschauerplätzen. / Bild: zvg
Grosshöchstetten: Der Bau der Dreifachsporthalle verzögert sich. Dies, weil die Totalunternehmung, welche den Zuschlag erhielt, den Bau nicht zum vereinbarten Preis erstellen könne.

«Wir können gar nicht anders, als den Zuschlag für das Projekt zu widerrufen», hält Gemeindepräsidentin Christine Hofer fest. Der Grund, warum der Gemeinderat nicht einfach einen höheren Baukredit zur Abstimmung bringt, liegt am Verfahren, das der Gemeinderat gewählt hat: ein selektiver Gesamtleistungswettbewerb. In dem zweistufigen Verfahren erhielt die HRS Real Estate AG den Zuschlag, wie aus dem Jurybericht vom November 2024 hervorgeht. Die Firma wusste das Beurteilungsgremium mit ihrem Projekt «Unter den Buchen» zu überzeugen. «Wir sind nach wie vor der Meinung, dass dieses Projekt gut auf das Areal passt und dass der Bau sehr funktional ist», sagt Hofer, die nebst anderen Behördenmitgliedern und Architekten der Jury angehörte. Und auch der Preis - welcher erst nach der Jurierung bekannt wurde - wusste zu überzeugen. Mit Gesamtkosten von 14,86 Mil­lionen Franken war das Siegerprojekt «Unter den Buchen» sogar günstiger als die beiden anderen Eingaben «Einer für alle» und «Alpenrose», welche in der zweiten Stufe des Wettbewerbs ebenfalls beurteilt wurden.


Sporthalle mit Zivilschutzanlage

Bestellt hatte die Gemeinde Grosshöchstetten eine Dreifachsporthalle (46 × 26 × 8 Meter), die von Vereinen wie auch von der Schule genutzt werden kann. Zum Auftrag gehörte auch eine Zivilschutzanlage mit rund 800 Plätzen sowie die Umgebungsgestaltung. Die HRS Real Estate AG hatte nun die Gemeinde laut der Medienmit­teilung darüber informiert, dass der eingereichte Preis von 14,86 Millionen Franken inklusive Mehrwertsteuer aus verschiedenen Gründen nicht eingehalten werden könne. «Die Rede war dabei von Mehrkosten von rund zwei Millionen Franken. Wir haben uns für Verhandlungen getroffen, um zu sehen, ob Anpassungen gemacht werden könnten, bei denen der Preis, aber auch die bestellte Leistung eingehalten werden könnten», erklärt Christine Hofer weiter. Am Ende sah sich der Gemeinderat - wie schon erwähnt - gezwungen, die bereits erteilte Zuschlagsverfügung zu widerrufen.


Fixer Preis statt Nachkredite

War es im Nachhinein ein Fehler, dieses starre Wettbewerbsverfahren zu wählen? «Überhaupt nicht», hält Ho­fer fest. «Wir haben dieses Verfahren bewusst gewählt, damit wir einen fixen Preis haben. Solche Bauvorhaben dauern oft so lange, dass die Baukosten zwangsläufig ändern und meist Nachkredite bewilligt werden müssen - was bei der Bevölkerung verständlicherweise für Unmut sorgt.» Die Planung der Sporthalle sei bereits vor zwölf Jahren angestossen worden, gibt die Gemeindepräsidentin zu bedenken. Sie sei sehr enttäuscht von der Firma HRS, dass sie das Projekt nicht zu diesem Preis realisieren wolle und die Gemeinde noch länger auf die ersehnte Sporthalle warten müsse. Ursprünglich war vorgesehen, dass die Stimmberechtigten von Grosshöchstetten diesen Monat an der Urne über den Kredit abstimmen werden. Bei einem Ja wäre im kommenden Jahr die Baubewilligung eingeholt und ab 2027 gebaut worden. Wie geht es nun weiter? «Das ist noch offen», sagt Christine Hofer. «Wir können nun nicht einfach das zweitplatzierte Projekt hervornehmen und loslegen.» Dies, weil diese Totalunternehmung das Projekt nun logischerweise nicht mehr weiter bearbeitet hat und vielleicht auch die damals berechneten Baukosten nicht mehr aktuell wären. 

«Zudem sind wir nach wie vor vom Siegerprojekt überzeugt», betont Hofer. Die Jury gab diesem vor einem Jahr 48 Punkte; das zweite erhielt 38,17 und das drittplatzierte 25,47 Punkte. Der Gemeinderat wolle prüfen, ob das Projekt «Unter den Buchen» mit einer anderen Totalunternehmung realisiert werden könne. Dazu seien umfangreiche Abklärungen nötig. Sicher ist, dass sich der Bau weiter verzögert.

HRS Real Estate AG hatte «offene Themen»

Wie die HRS Real Estate AG mit Sitz in Gümligen auf Anfrage mitteilt, habe sie der Gemeinde Grosshöchstetten vor der Zuschlagserteilung kommuniziert, dass es bezüglich des Werkpreises noch offene Themen gebe. «Leider hat die Ausarbeitung der Details nach dem Zuschlag zu keiner Einigkeit über einen Werkvertrag geführt», antwortet die Firma weiter. Auf die Frage, was die Hauptgründe seien, weshalb das Bauvorhaben nun nicht zum kommunizierten Betrag erstellt werden könne, hat die HRS Real Estate AG nicht Stellung genommen.

13.11.2025 :: Bruno Zürcher (zue)