«Vieles hängt von der Qualität der neuen Spieler ab»

«Vieles hängt von der Qualität der neuen Spieler ab»
Bild: Micha Strohl (msz)
SCL Tigers: Am Dienstag starten die Langnauer in die Meisterschaft. Coach Thierry Paterlini ist zufrieden mit der Integration der neuen Spieler, hat aber Verletzte zu beklagen.

Heute Donnerstag bestreiten die SCL Tigers in Langnau das letzte Vorbereitungsspiel, bevor am Dienstag die Meisterschaft beginnt. Ist Headcoach Thierry Paterlini zufrieden mit der Saisonvorbereitung? «Insgesamt ist es nicht so gelaufen wie gewünscht», sagt der 50-Jährige. «Wir hatten immer wieder Ausfälle, deshalb war es schwierig, Automatismen einzuüben.»

Letzte Woche wurde die Langnauer Verletztenliste noch länger: Flavio Schmutz hat sich im Training einen Handbruch zugezogen und fällt voraussichtlich 10 bis 12 Wochen aus, wie der Club mitteilte. Er gesellt sich zu Claude-Curdin Paschoud und Joshua Fahrni, die nur Teile der Vorbereitung mitmachen konnten. Auch der schwedische Neuzugang André Petersson ist verletzt und fällt mehrere Wochen aus.

«Unter diesen Voraussetzungen ist es auch schwer, die Special-Teams zu trainieren», erklärt Paterlini. Im Vergleich zu vergangenen Jahren habe man in diesem Bereich noch Rückstand. «Wir haben deshalb mehr an den Basics gearbeitet und versucht, mit hoher Intensität zu trainieren.»


Neue Spieler gut integriert

Zufrieden zeigt sich der Langnauer Headcoach – der bereits in seine vierte Saison mit den SCL Tigers geht – mit der Integration der neuen Spieler. «Jérôme Bachofner hat es sehr gut gemacht. Er gibt uns mehr Breite und bringt eine gute Einstellung mit.» Dasselbe gelte für Hannes Björninen und André Petersson, und auch Santtu Kinnunen habe sich gut eingelebt und fühle sich wohl unter seinen finnischen Landsmännern.


Bolthauser wird den Lead haben

Insgesamt sei es schwer zu beurteilen, wo man aktuell stehe, meint Thierry Paterlini. In den bisherigen Testspielen gab es zwei Siege gegen Chur und einen gegen Biel, letzten Freitag gegen Adler Mannheim resultierte eine Niederlage. Ebenfalls zu früh sei es, um sich zur Leistung des neuen Torhüters, Robin Meyer, zu äussern. «Er hat bisher zwei Spiele gemacht, in jenem gegen Chur hatte er nicht allzu viel zu tun.» Zur Torhüterhierarchie meint der Headcoach: «Luca Boltshauser hat viel Erfahrung und hat sich in der obersten Liga bewährt – er wird zum Start im Lead sein. Mit
Robin haben wir einen sehr guten Challenger, der es in der Swiss League super gemacht hat.» Nach der Vorbereitung positiv hervorzuheben sind etwa die Einsätze von Nik Lehmann, Verteidiger aus dem eigenen Nachwuchs. «Dass er als 18-Jähriger in vier Spielen zum Einsatz kam, ist ein gutes Zeichen», meint auch Paterlini dazu. Aufgrund der vielen Ausfälle erhielten weitere Nachwuchsspieler wie Mike Aeschlimann oder auch Spieler aus dem Kader des Partnerclubs EHC Chur die Chance, sich zu zeigen.


Ein blöder Zufall

Das erste Meisterschaftsspiel bestreiten die SCL Tigers auswärts gegen die Rapperswil Jona Lakers. Also gegen den gleichen Gegner wie im letzten Testspiel. «Das ist halt ein unglücklicher Zufall», erklärt Thierry Paterlini. «Testspiele werden vereinbart, bevor der Spielplan herauskommt.»

Werden die SCL Tigers den starken 8. Tabellenplatz der Vorsaison bestätigen können? «Vieles hängt von der Qualität der neuen Spieler ab», sagt Thierry Paterlini. Zudem werde es entscheidend sein, eine gesunde Mannschaft zu haben, um kompetitiv zu sein. Das wird zwingend nötig sein, denn auch die Konkurrenz im Kampf um die Play-In-Plätze hat nachgelegt. «Und die ersten sechs oder acht Teams bringen sowieso grosse Qualität mit», fügt Thierry Paterlini an. «Lugano und Genf haben massiv aufgerüstet;  es ist zu erwarten, dass sie sich anders präsentieren werden als letzte Saison. Auch Ajoie hat sich gezielt verstärkt.»

Weil Leistungsträger wie Stéphane Charlin oder Vili Saarijärvi die Langnauer verlassen, sind diese darauf angewiesen, dass sich junge Spieler gut entwickeln. So wie etwa Dario Rohrbach, der sich unter Thierry Paterlini zum Nationalspieler entwickelt hat und in einem Jahr zum SC Bern wechseln wird. Wem traut der Langnauer Trainer einen ähnlichen Leistungssprung zu? «Der andere Dario, zum Beispiel – Dario Allenspach. Er hat alles in sich.» Unter Beweis stellen soll er das am Dienstag in Rapperswil. Zum ersten Mal vor Heimpublikum spielen die SCL Tigers nächsten Freitag gegen Ambri.

04.09.2025 :: Micha Strohl (msz)