Michael Moser musste sich zum ersten Mal in diesem Jahr an einem Kranzfest Fabian Staudenmann geschlagen geben. / Bild: Barbara Loosli (blo)
Schwingen: Fabian Staudenmann gewann auf dem Weissenstein den Berner Schlussgang gegen Michael Moser. Mit Lars Zaugg reihte sich ein zweiter Emmentaler unter die Kranzgewinner.
Zum dritten Mal in dieser Saison konnten die Berner den Sieg an einem Bergkranzfest unter sich ausmachen. Der Sieg der Mutzen stand schon fest, bevor Michael Moser und Fabian Staudenmann im Schlussgang zusammengriffen. Denn hätten die beiden gestellt, hätte Curdin Orlik den Sieg geerbt. Der Oberländer war es auch, der das Berner Finale überhaupt ermöglichte; er bremste im fünften Gang den bärenstarken Nordostschweizer Werner Schlegel, der im Verlauf des Tages die beiden Schlussgänger platt bezwang, mit einem Gestellten aus. Das Kunststück, Schlegel zu stellen, gelang bereits dem Haslitaler Leandro Nägeli im zweiten Gang. Das Berner Kollektiv funktionierte einmal mehr und war ein Grund, dass sich Fabian Staudenmann am Ende des Tages schultern lassen durfte. Er gewann das packende Duell gegen Michael Moser nach etwas mehr als sieben Minuten mittels Kniestich mit Kopfgriff. Nachdem der Mittelländer in dieser Saison zweimal gegen Michael Moser den Kürzeren zog, war er vor dem Schlussgang entsprechend gewarnt. «Ich habe mir die Gänge gegen Moser zuletzt mehrmals angeschaut», sagte Staudenmann. Und welche Schlüsse konnte er daraus ziehen? «Ich fand eigentlich nicht viele Fehler. Moser hat es jeweils einfach super gemacht und verdient gewonnen.»
Dritter Weissenstein-Kranz für Zaugg
Da Staudenmann am kommenden Sonntag nicht am Brünigschwinget teilnimmt, wird er sich frühestens am Eidgenössischen wieder mit Moser beschäftigen müssen. Moser seinerseits wusste trotz den Niederlagen gegen Schlegel und Staudenmann die Zuschauer erneut zu begeistern. Mit Nick Alpiger, This Kolb, Sinisha Lüscher und Domenic Schneider bodigte er vier hochkarätige Gegner und kam dabei selbst nie in Schwierigkeiten. Der erste Weissenstein-Kranz war somit Tatsache und hochverdient. Bereits zum dritten Mal sicherte sich Lars Zaugg den Kranz auf dem Solothurner Hausberg. Der 23-jährige Metzger stellte zum Auftakt gegen den quirligen Nordostschweizer Andy Signer und musste sich vor dem Mittag dem Eidgenossen Domenic Schneider geschlagen geben. Dank drei Plattwürfen war der Aeschauer vor dem letzten Gang gegen Werner Schlegel dennoch bereits kranzsicher und konnte die Niederlage gegen den Toggenburger verkraften.
Sempach hielt Räbsamen in Schach
Mit zwei Siegen zum Auftakt startete Thomas Sempach verheissungsvoll in den Wettkampf. Mit dem Gestellten im dritten Gang gegen den Eidgenossen Marcel Räbsamen unterstrich der Routinier aus Heimenschwand, dass er die stärksten im Lande zumindest in Schach halten kann. Nach der unglücklichen Niederlage gegen Marius Frank, den Sieger vom Aargauer Kantonalen, schwanden die Träume auf seinen sechsten Weissenstein-Kranz jedoch abrupt.
Mit Christian Gerber, Fritz Ramseier und Fabian Aebersold durften vor dem letzten Gang drei weitere Emmentaler mit einem Kranzgewinn liebäugeln. Ramseier, welcher in dieser Saison bereits fünf Kränze herausschwang, zog gegen Marcel Räbsamen den Kürzeren. Aebersold stellte gegen Andy Signer, Gerber fand gegen den Seeländer Etienne Burger ebenfalls kein Rezept und war dabei Opfer der Berner Teamstärke. Der Röthenbacher hatte bereits im vierten Gang gegen einen Teamkameraden antreten müssen; im Gang gegen Curdin Orlik gab es zwar eine Entscheidung, jedoch zu Ungunsten des Emmentalers.