Evi Allemann und Christoph Neuhaus bei der Übergabe des Programms. / Bild: zvg
Kanton Bern: Mehr als 300 Verkehrsprojekte hat der Regierungsrat mit den Agglomerationsprogrammen beim Bund eingereicht. Unter anderem soll der Veloverkehr gefördert werden.
Der Regierungsrat des Kantons Bern hat die sechs bernischen Agglomerationsprogramme zuhanden des Bundes freigegeben. Die Agglomerationsprogramme wurden durch die Berner Regionen unter Mitwirkung des Kantons erarbeitet.
Die für Raumplanung verantwortliche Regierungsrätin Evi Allemann betonte an der Übergabe, dass die Abstimmung von Verkehr und Siedlung im Kanton Bern konsequent weitergeführt werde: Die nachhaltige Verkehrserschliessung. Genau dafür zeigen die Agglomerationsprogramme die notwendigen Verkehrsmassnahmen auf. Für die Umsetzung der beiden Hauptziele der Raumplanung, der qualitätsvollen Innenentwicklung sowie dem gleichzeitigen Schutz von Kulturland und Fruchtfolgeflächen, seien die Agglomerationsprogramme von zentraler Bedeutung.
Verkehrsdirektor Regierungspräsident Christoph Neuhaus ist überzeugt, dass neben den unverzichtbaren Verkehrsmassnahmen der eigentliche Gewinn der Agglomerationsprogramme die enge, interdisziplinäre Zusammenarbeit über alle Verwaltungsebenen hinweg ist. Erfreut ist er insbesondere über die vielen geplanten Massnahmen zugunsten des Fuss- und Veloverkehrs und die bevorstehende Elektrifizierung des öffentlichen Verkehrs. Insgesamt sollen Lücken im Verkehrsnetz geschlossen, sichere Schul- und Arbeitswege geschaffen und die Attraktivität des Umweltverbunds insgesamt gestärkt werden. Die Umstellung von Buslinien auf Elektrofahrzeuge sei zudem ein bedeutender Beitrag zum Netto-Null-Ziel.
Hasle als Paradebeispiel
Zudem investiere der Kanton in wichtige Infrastrukturprojekte wie beispielsweise in die Umfahrung Hasle, die ein wichtiger Bestandteil der Verkehrssanierung Burgdorf-Oberburg-Hasle ist. Für Regierungspräsident Christoph Neuhaus ist die Umfahrung Hasle ein Paradebeispiel einer gelungenen Agglomerationsmassnahme. Das Projekt verknüpfe Siedlungs- und Verkehrsentwicklung, berücksichtige alle Verkehrsträger gleichermassen und verbessere die Erschliessung für den Velo-, öffentlichen und motorisierten Verkehr. Zugleich sei es eine Investition, die der Kanton kaum allein stemmen könne. Umso mehr hofft Regierungspräsident Neuhaus auf eine positive Kosten-Nutzen-Bewertung durch den Bund.
Mehr als eine Milliarde Franken
Die Berner Agglomerationsprogramme 306 Verkehrsprojekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 1,13 Milliarden Franken. Der Bund prüft die Agglomerationsprogramme der fünften Generation schweizweit nach einheitlichen Kriterien. Je höher die erwartete Gesamtwirkung eines Programms ausfällt, desto höher ist der Beitragssatz des Bundes an die Kosten (in den letzten vier Generationen lag dieser Bundesbeitrag bei den Berner Agglomerationsprogrammen zwischen 30 und 40 Prozent). Das Ergebnis der Prüfung der 5. Generation wird im Frühjahr 2027 erwartet.