Sörenberg: Das Crowdfunding für das Sörenberg Sounds verfehlte den Wunschbetrag bei Weitem. Der Verein kann nicht alle offenen Rechnungen begleichen – und hofft auf Verständnis.
Das Festival in Sörenberg von Mitte März wartete mit grossen Namen auf. Schweizer Künstlerinnen und Künstler wie Marc Sway, Stefanie Heinzmann, Dabu Fantastic und Luca Hänni standen als Headliner auf der Bühne. Trotzdem hielt sich der Besucheraufmarsch in Grenzen, auch wegen des kalten und nassen Wetters. Die Veranstalter – der Verein Sörenberg Sounds – rechnete mit 4000 Personen an den drei Festivaltagen; gekommen sind 2500. Das führte – bei einem Gesamtbudget von 400´000 Franken – zu einem Loch in der Kasse. Um trotzdem möglichst alle offenen Rechnungen begleichen zu können, starteten die Organisatoren ein Crowdfunding. Den Mindestbetrag legten sie auf 15´000 Franken fest. Dieser wurde um 345 Franken übertroffen. Das war wichtig, denn ein Projekt erhält nur dann das gesammelte Geld, wenn der Mindestbetrag erreicht wird. Der Wunschbetrag von 50´000 Franken allerdings wurde weit verfehlt. Das sei schade, sagt Vereinspräsident René Koller. «Somit können wir leider nicht alle Forderungen begleichen.»
Gespräche mit Gläubigern
Das Problem sei, dass die Unterstützung von grösseren Geldgebern wie Stiftungen ausgeblieben sei, bilanziert Koller. Es sei ein einziger vierstelliger Betrag eingegangen. «Wahrscheinlich hielt die Tatsache, dass das Festival künftig nicht mehr durchgeführt wird, solche Spender ab.» Der Verein könne nun insgesamt knapp 70 Prozent der Gesamtforderungen begleichen. 50 Prozent hätten sie bereits mit den Einnahmen decken können, jetzt folgten nochmal 20 Prozent. Als nächstes, so Koller, würden sie mit den Gläubigern Kontakt aufnehmen und darauf hoffen, dass diese Verständnis zeigten und auf einen Teil ihrer Forderungen verzichteten. «Wenn nicht, kommt es zum Konkurs des Vereins», schildert der Präsident das Worst-Case-Szenario. Insgesamt seien 15 Parteien betroffen, darunter auch die Künstlerinnen und Künstler. Deren Gagen lagen bei gesamthaft 120´000 Franken.