«Ich will zurück an die Spitze»

«Ich will zurück an die Spitze»
Marcel Steiner und sein neuer Nova Proto, auf dem hier noch nicht alle Sponsoren zu sehen sind. / Bild: Martin Burri (mbu)
Motorsport: Marcel Steiner aus Oberdiessbach ist zurück: Nach der verkorksten Saison 2024 ohne Fahrzeug startet der Meister von 2023 in einem neuen Rennboliden.

Wie praktisch immer, wenn ein Rennfahrzeug nicht auf der Rennstrecke fährt, steht es zerlegt in der Garage. So war es auch beim Besuch bei Marcel Steiner in seiner Autogarage in Oberdiessbach. Der brandneue Nova Proto stand «nackt» im blitzblank sauberen Raum, die Karosserie sowie Front- und Heckflügel waren fein säuberlich daneben deponiert. Am Testwochenende auf dem Cirquit Bresse in Frankreich erlebte Steiner vor kurzem die Feuertaufe. «Weil es regnete, war dieser Test für uns aber nicht optimal. Schnell fahren war nicht möglich, doch ich spürte trotzdem, dass die Basis des Fahrzeugs gut ist», analysiert der 50-jährige Rennfahrer.


Ein französisches Produkt

Steiners neues Sportgerät stammt aus Südfrankreich, während er zuvor mit einem italienischen unterwegs war. Der Wechsel war zwingend, weil sich der sechsfache Schweizer Bergmeister mit dem Lieferanten des erfolgreichen Vorgängerfahrzeugs, dem Lob-Art, früh in der Saison 2024 nicht mehr fand und die Zusammenarbeit beendete. «Nun bin ich neu motiviert und mein Fernziel ist eine Rückkehr an die Spitze», blickt Steiner nach vorne. Wie seine Fans ist auch er gespannt, wie sich der neue Nova Proto im Renneinsatz bewähren wird. «Ein Saisonziel ist aktuell schwierig zu definieren. Klar für mich ist aber, dass ich wieder um Titel und Streckenrekorde mitfahren will. Ziemlich sicher werde ich einige Rennen benötigen, um mich an das neue Fahrzeug zu gewöhnen», sagt der gelernte Automechaniker und Garagenbesitzer. Mit dem aktuellen Bergmeister Robin Faustini sowie Thomas Amweg fahren zwei Konkurrenten das gleiche Produkt. Ein Unterschied besteht jedoch: Im Gegensatz zum Duo Faustini/Amweg sitzt der Oberdiessbacher in einem Modell, das betreffend Aerodynamik und Entwicklungsstand zur neusten Generation gehört.


1,75-Liter-Turbo-Motor

Im Heck des Nova Proto wird der Helftec-Honda-Turbo für Antrieb sorgen. Das rund 600 PS-Aggregat hat bereits im Vorgängerfahrzeug für mächtig Dampf gesorgt. «Mit dem Motor werden wir noch auf den Prüfstand gehen, denn die maximale Leistung fehlt noch», erklärt Marcel Steiner. Somit blieb in der ersten Juni-Hälfte noch einiges zu tun, um das Fahrzeug renntauglich bereitzustellen. Einen ersten Renneinsatz wird Marcel Steiner am kommenden Wochenende (14. und 15. Juni) in La Roche-La Berra absolvieren. Nach diesem Wochenende wird der Oberdiessbacher im Vergleich mit seiner Konkurrenz in der Klasse Rennsportwagen E2 um einiges schlauer sein.

12.06.2025 :: Martin Burri (mbu)