Mit schwerem Gerät und hydraulischer Kraft werden die Rohrelemente vorgeschoben. / Bild: Erhard Hofer (hol)
Langnau: Die Gemeinde Langnau baut in Grauenstein eine neue Grundwasserfassung. Der bisherige Brunnen muss wegen der neu erstellten Gewässerschutzzone verschoben werden.
Die Gemeinde Langnau bezieht seit über hundert Jahren das Trinkwasser für rund 8000 Einwohnerinnen und Einwohner aus dem Gebiet Grauenstein bei Trubschachen. Der Grossteil dieses Wassers entspringt aus einer alten Quelle im Gebiet zwischen Trubschachen und Kröschenbrunnen. Zusätzlich gibt es im Grauensteinmoos einen Grundwasserbrunnen, welcher mit Hilfe eines Vakuums das Wasser aus dem Boden zieht. Nach der Konzessionserneuerung verlangt der Kanton eine Gewässerschutzzone rund um diesen Brunnen. Da der heutige Standort direkt an der Hauptstrasse Langnau - Luzern liegt und eine Strassenführung durch die Schutzzone nicht erlaubt ist, muss die Grundwasserfassung um ungefähr zweihundert Meter von der Strasse weg versetzt werden. Die Bevölkerung von Langnau hat das 1,6-Millionen-Projekt bereits im Jahr 2021 mit einer Zustimmung von über neunzig Prozent genehmigt.
Langer Weg zum Trinkwasser
Seit einiger Zeit laufen die Arbeiten für den neuen, pumpenbetriebenen Vertikalfilterbrunnen auf Hochtouren. Letzte Woche erfolgte die Bohrung für die Grundwasserfassung am neuen Standort. Mit mehreren Tiefladern wurden 75 Tonnen Material mitsamt Bohrgerät und Stahlrohren auf dem Bauplatz in Grauenstein angeliefert und positioniert. Kürzlich konnte die Baustelle von den Medien besichtigt werden. «Zwischen 25 und 30 Metern tief wird die Bohrung bis zum Grundwasser sein», erklärte Kevin Maurer, Leiter Tiefbau. Zentimeter um Zentimeter wurden die einzelnen Rohrelemente mit einem Durchmesser von eineinhalb Metern mit hydraulischer Kraft und gleichzeitigem Aushub des Erdmaterials aus dem Innern des Rohres vorgeschoben. «Ungefähr zwei bis drei Tage wird diese Arbeit wohl dauern», schätzte Maurer. Die Arbeiten werden während des ganzen Sommers mit der Fertigstellung des Pumpwerkes und dem Bau des Brunnengebäudes fortgesetzt. Ab Herbst soll das Grundwasser aus der neuen Fassung in Richtung Langnau fliessen.