Ein Ort für Jugendliche zum selbstständigen Lernen

Ein Ort für Jugendliche zum selbstständigen Lernen
Bei gutem Wetter kann auch im Freien gelernt werden - in der Lernstation der OK-JA Langnau soll die Atmosphäre stimmen. / Bild: zvg
Langnau: In der Lernstation der Offenen Kinder- und Jugendarbeit können Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse in einem angenehmen Umfeld Hausaufgaben machen und lernen.

An einem bunten Holztisch im Freien sitzt eine Fünftklässlerin, vertieft in ihre Arbeit am Laptop. Sie tippt konzentriert in ruhiger Atmosphäre, an der frischen Luft. Was auf den ersten Blick wie ein zufälliger Lernmoment wirkt, spielt sich im Rahmen der Lernstation Langnau ab. Das neue Angebot wird durch die Offene Kinder- und Jugendarbeit (OK-JA) im Jugendhaus an der Mooseggstrasse organisiert. Entstanden sei die Idee durch ein Gespräch mit Schülerinnen und Schülern der Oberstufe, erzählt Laura Schilter, Jugendarbeiterin der OK-JA Langnau. In diesem Gespräch hätten die Jugendlichen geschildert, dass ihnen ein geeigneter Ort zum Lernen ausserhalb der Schule fehle. Ein Ort, der ruhig, zugänglich und mit dem nötigen Material ausgestattet sei. Einige hätten auch erwähnt, dass sie zu Hause nicht immer genügend Ruhe oder Unterstützung fänden, um sich auf schulische Aufgaben zu konzentrieren.


Mit allem Nötigen ausgestattet

Die OK-JA nahm dieses Anliegen ernst - und rief daraufhin die Lernstation ins Leben. Kindern und Jugendlichen ab der 5. Klasse steht nun ein Raum zur Verfügung, der bewusst auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet ist. Ausgestattet mit Lernmaterialien, Schreibutensilien, Druckern und digitalem Zugang bietet die Lernstation alles, was es für selbstorganisiert es Lernen braucht. Ob Hausaufgaben erledigt werden müssen, Prüfungsvorbereitungen anstehen oder Schulstoff eigenständig nachgeholt werden muss: Die Lernstation soll dazu verhelfen, die Eigenverantwortung und Motivation zu stärken. Offen ist sie an bestimmten Daten, die unter www.ok-ja.ch/lernstation zu finden sind.


Keine schulische Betreuung

Laura Schilter ist es wichtig zu betonen, dass es sich bei der Lernstation nicht um ein Nachhilfeangebot handelt. «Die Lernstation ist kein Unterrichtsersatz und bietet keine betreute Lernhilfe durch Fachpersonen.» Vielmehr solle das Angebot den Jugendlichen ermöglichen, selbstständig zu lernen, sich in Ruhe auf Aufgaben konzentrieren zu können und sich, wenn gewünscht, mit anderen Lernenden auszutauschen. Die Mitarbeitenden der OK-JA sind während der Öffnungszeiten als Ansprechpersonen präsent. «Wir betreuen den Raum, koordinieren die Nutzung und unterstützen bei Bedarf, zum Beispiel bei der Organisation der Lernzeit», sagt Schilter. Die Lernstation bietet damit einen niederschwelligen Zugang zu einer Lernmöglichkeit - besonders für jene Kinder und Jugendlichen, die zu Hause nicht die idealen Voraussetzungen haben, oder einfach einmal einen Ortswechsel bevorzugen.

28.05.2025 :: Leonie Riecicka