Schüpfheim: Letztes Wochenende fand das alljährliche «Stewi Advanced» statt - ein Wochenende, an dem sich angehende Ärztinnen sowie Rettungssanitäter praktisch weiterbilden.
Realitätsnahe Einsätze, interdisziplinäre Zusammenarbeit und ein ganzes Dorf im Zeichen der Notfallmedizin: Auch dieses Jahr fand in Schüpfheim wieder das Weiterbildungswochenende «Stewi Advanced» statt. Organisiert wird es jeweils von einem achtköpfigen OK. Der Anlass habe sich seit seiner ersten Durchführung im Jahr 2017 zu einer schweizweit anerkannten Plattform für angehende Rettungssanitäter und Ärztinnen im letzten Ausbildungsjahr entwickelt, heisst es in der Mitteilung des Vereins.
Von Kindernotfall bis Messerangriff
Der Anlass startete am Freitagabend mit einer Fallvorstellung der Schweizerischen Gesellschaft für Gebirgsmedizin. Am Samstagmorgen begann für die gemischten Viererteams der Parcours mit zwölf realitätsnahen Einsatzszenarien. Es waren verschiedenste Situationen zu bewältigen, vom Kindernotfall, medizinischen Problem in der Hausarztpraxis oder beim Bauernhof, Traumata im Schwimmbad und in der Sägerei über einen Messerangriff mit mehreren Verletzten bis hin zu einem Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person. Die Teilnehmenden zeigten ihr Wissen und Können. Mit täuschend echten Verletzungen und emotionalem Schauspiel simulierten die geschminkten Figurantinnen und Figuranten die Stresssituationen eines echten Einsatzes. Auch die theoretische Vertiefung kam nicht zu kurz. Nach jedem Einsatz wurde das Geschehen gemeinsam mit erfahrenen Instruktorinnen und Instruktoren angeschaut. Der Sonntag wurde mit verschiedenen Workshops abgerundet.
Mehr als eine Weiterbildung
Das OK blicke auf ein erfolgreiches Wochenende zurück, teilen die Verantwortlichen mit. Über 120 Personen seien im Einsatz gestanden. «Die Teilnehmenden waren hochmotiviert und engagiert.» Für viele sei das «Stewi Advanced» nicht nur eine Weiterbildung, sondern ein Ort der Vernetzung und des persönlichen Wachstums. Dass der Anlass möglich sei, liege vor allem am Engagement der vielen Freiwilligen, sei es als Figuranten, Instruktorinnen, Moulage-Künstler oder im Küchenteam. Auch nächstes Jahr solle Schüpfheim wieder zum Trainingsfeld für den Notfall werden.