Die Brüder Hans (links) und Walter Schmid vertauschen den Zapfhahn mit neu gewonnener Freizeit, sie gehen in Pension. / Bild: Pedro Neuenschwander (pnz)
Langnau: Nach sechzehn Jahren hiess es Abschied nehmen im «Bädli»: Das Restaurant, das von den Brüdern Hans und Walter Schmid geführt worden war, schloss seine Türen.
Am 1. Mai 2009 übernahmen Edith Gerber und ihr Bruder Hans Schmid das Restaurant Bädli in Langnau. Als sich 2017 Edith Gerber entschied, den «Löwen» in Grünenmatt als Wirtin zu übernehmen, entschloss sich Bruder Walter Schmid, im «Bädli» einzusteigen. Speziell ist, dass Walter und Hans Schmid als Oberländer gemeinsam im Bahnhofbuffet Frutigen die Kochlehre absolvierten. «Weil ich zwei Jahre älter bin, war ich während der Lehre sozusagen der Chef von Hans», sagt Walter Schmid schmunzelnd. Danach trennten sich ihre Wege. Walter arbeitete mehrere Jahre in Restaurationsbetrieben von Coop, Hans war bei der Migros tätig. Im «Bädli» waren sie schliesslich wieder vereint.
Ort der Begegnung
Was 2017 als kleines Abenteuer begann, wurde mit der Zeit zu einem Ort voller Geschichten, Begegnungen und Erinnerungen. «Unser Restaurant war nicht nur ein Platz zum Essen und Trinken, sondern ein Treffpunkt für Jung und Alt - für spontane Gäste aus nah und fern wie auch für unsere treuen Stammgäste, die uns über all die Jahre begleitet haben», erklärt Hans Schmid. Ihr Lokal habe sich durch einen familiären Rahmen, das nostalgische Ambiente und Bodenständigkeit ausgezeichnet. «Unsere Kundschaft fühlte sich bei uns wie in der heimischen Stube», sind sich die Brüder einig. Auf der Menükarte befanden sich viele regionale Klassiker. «Jeder Teller, der unsere Küche verliess, war ein Stück von uns - authentisch, ehrlich und mit einem Lächeln serviert», sagen sie.
Zeit für den Ruhestand
«Wir sind dankbar für die unzähligen schönen Momente, das Lachen, die Gespräche, die Freundschaften, die wir erfahren durften», führen die Wirte aus. Die Entscheidung zur Schliessung fiel den beiden nicht leicht. Doch sie hätten den Entschluss bereits vor einem Jahr gefasst und kommuniziert, so hätten sich sowohl das Personal wie auch die Kunden
auf das Ende vorbereiten können. Sie seien allen dankbar, die sie auf ihrem Weg begleitet hätten, sagen die beiden, speziell auch dem treuen Personal, das während Jahren einen grossen Einsatz an den Tag gelegt habe. Nun freuen sich beide auf die gewonnene, unverplante Zeit.