Ein Blick hinter die Kulissen der Ausstellung «Regional Luzern»

Ein Blick hinter die Kulissen  der Ausstellung «Regional Luzern»
Die beiden Kuratorinnen, Rita Kuster und Simone Stenger, beratschlagen die letzten Feinheiten beim Hängen eines Bildes. / Bild: Beatrice Keck (keb)
Schüpfheim: Alle zwei Jahre präsentiert «Regional Luzern» einen Einblick in das kantonale Kunstschaffen. Im Entlebucherhaus zeigt sich, wie viel Arbeit in so einer Ausstellung steckt.

Zwei der fünf Kulturinstitutionen, die im Rahmen von «Regional Luzern» eine Ausstellung organisieren, sind der Entlebucher Kunstverein und das Entlebucherhaus Museum-Kultur in Schüpfheim. Erstmals stellen die beiden Organisationen gemeinsam im Entlebucherhaus aus. «Für die Besucherinnen und Besucher ist es einfacher, die Ausstellung neu bloss an einem Ort besichtigen zu können», erklärt Rita Kuster, zuständig für das Ressort Ausstellungen des Entlebucher Kunstvereins. «Zudem wurde im Entlebucherhaus zusätzlicher Ausstellungsraum geschaffen, so dass nun genügend Platz für die auszustellenden Werke zur Verfügung steht», ergänzt Simone Stenger, Geschäftsleiterin des Entlebucherhauses.


Vor einem Jahr begonnen

Beim Besuch der «Wochen-Zeitung» sind die beiden Frauen dabei, die Ausstellung, die am 13. April ihre Vernissage feierte, einzurichten. Die Eröffnung war der Höhepunkt eines Prozesses, welcher Rita Kuster und Simone Stenger beinahe ein ganzes Jahr beschäftigt hatte. Bereits im Juni vergangenen Jahres fand die Ausschreibung statt. Über 90 professionell arbeitende Künstler und Künstlerinnen mit klar vorgegebenem Bezug zum Kanton Luzern reichten bis Ende ­Oktober ihre Werke ein. Die Fachjury setzte sich aus den Verantwortlichen der fünf Kulturinstitutionen sowie der Fachverantwortlichen Kulturförderung des Kantons Luzern, Silja Olivia Risi, zusammen. Sie wählte aus den Dossiers insgesamt 47 Werke in Bezug auf künstlerische Qualität aus. Danach legte die Jury gestützt auf die räumlichen Begebenheiten fest, welches Werk in welcher Institution ausgestellt werden soll. «Diese Auswahl und Verteilung der Werke erforderte eine sorgfältige und fundierte Auseinandersetzung mit den eingereichten Werken und intensive Diskussionen innerhalb der Jury», berichten Stenger und Kuster. Innerhalb des Entlebucherhauses legten die beiden Kuratorinnen dann fest, welches Werk wo platziert wird. So sollen die Werke einerseits gut zur Geltung kommen und sich andererseits gegenseitig nicht konkurrieren.


Kontakt mit den Kunstschaffenden

Soeben haben die beiden Frauen den Holzbildhauer René Odermatt verabschiedet, der seine drei Skulpturen an dem ihm zugewiesenen Standort positioniert hat. Kurz darauf trifft Daniella Tuzzi ein, eine weitere der 16 Künstlerinnen und Künstler, die im Entlebucherhaus ausstellen. «Es ist eine Ehre, ausgewählt worden zu sein», sagt sie und strahlt. Sie fühle sich und ihre Arbeit dadurch wertgeschätzt. Und augenblicklich beginnt die Diskussion der drei Frauen um den besten Standplatz der Werke von Tuzzi. Der Künstlerin ist die ungefähre Stellposition vorgegeben worden. Zu dritt wird das Werk nun noch verschoben, bis alle zufrieden sind. Neben dem Stellen und Aushängen der Werke verfassten Simone Stenger und Rita Kuster auch noch den Werkkatalog. «Ich kann nicht sagen, wie viele Stunden ich für eine solche Ausstellung investiere», erklärt Kuster, «aber diese Kontakte mit den Künstlern sind Dessertarbeit.»

17.04.2025 :: Beatrice Keck (keb)

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