Sörenberg ist eine von rund 100 Destinationen, die beim Ticketverbund Magic Pass mitmachen. / Bild: Yannick Röösli
Emmental / Entlebuch: Die Bergbahnen Sörenberg machen neu beim Magic Pass mit. Die Verantwortlichen erhoffen sich vor allem eine Stärkung des Sommergeschäfts.
Der Magic Pass bietet das ganze Jahr Zugang zu rund 100 Skigebieten, davon 48 Destinationen, die auch im Sommer geöffnet sind. Noch vor zwei Jahren, als die Sportbahnen Marbachegg und die Skilifte Bumbach sich dem Ticketverbund anschlossen, zeigte man in Sörenberg kein Interesse. Das hat sich geändert. «Wir beurteilen die Lage immer wieder neu und halten die Augen und Ohren offen, was sich in der Branche tut», erklärt René Koller, Direktor der Bergbahnen Sörenberg AG. Als sie gehört hätten, dass die direkten Mitbewerber Melchsee-Frutt, Meiringen-Hasliberg und Mörlialp neu beim Magic Pass mitmachen, hätten sie das Angebot intensiv geprüft. «Wir hatten zum Beispiel mit dem CEO der Gstaader Bergbahnen einen engen Austausch, welche auch neu zum Verbund dazustossen.» Schliesslich seien sie zum Schluss gekommen, dass der Magic Pass für die Destination Sörenberg eine Chance darstelle, so Koller. «Da es sich um ein Ganzjahresangebot handelt, erhoffen wir uns auch eine Stärkung des Sommertourismus, verbunden mit mehr Übernachtungen.» Der Pass sei günstig (siehe Kasten), so dass die Gäste noch Budget hätten fürs Anreisen oder Übernachten. Koller rechnet damit, dass bei rund 200'000 verkauften Pässen zahlreiche neue Besucherinnen und Besucher nach Sörenberg kommen werden. Ein hoher Anteil der Magic-Pass-Kundinnen und -Kunden stammen aus der Westschweiz und dem Wallis.
Die Jahreskarte gibt es nicht mehr
Die Destinationen werden am Umsatz des Verbunds beteiligt. Da 80 bis 90 Prozent der Leute den Pass in der ersten, günstigeren Periode kaufen würden, erhielten die Bergbahnen jeweils bereits im Mai eine erste Tranche ausbezahlt, führt der Bergbahnen-Direktor aus. Das wirke sich positiv auf die Liquidität aus. Nicht mehr angeboten wird die
Entlebucher Jahreskarte. «Das macht keinen Sinn mehr, denn diese wäre mit 590 Franken teurer als der Magic Pass», erklärt René Koller. Auch die Sommer-Saisonkarte werde eingestellt. Weiterhin gültig bleibe der Schneepass Zentralschweiz. Dieser werde vor allem von Skirennsportlerinnen und -sportlern gekauft. Auch würden Kinder unter 8 Jahren weiterhin gratis Ski fahren.
Auch Linden macht neu mit
Ebenfalls neu dabei beim Magic Pass ist Linden. Sie seien öfter gefragt worden, weshalb die Karte bei ihnen nicht gültig sei, sagt Hanspeter Thierstein, Verwaltungsratspräsident der Skilift Schindelberg AG. Dies insbesondere, weil alle Skigebiete in der Umgebung bereits Teil des Verbundes seien (Heimenschwand, Eriz, Bumbach). Der Magic Pass bringe neue Kundinnen und Kunden, ist Thierstein überzeugt. Weiter gebe es eine Grundentschädigung, selbst wenn der Skilift an keinem einzigen Tag offen wäre. Bezahlen müssten sie nur eine kleine Eintrittsgebühr. «Wir können also nur profitieren.»
Erfahrungen in Marbach und Bumbach
Bereits Erfahrung mit dem Magic Pass hat man in Marbach und Bumbach. Die Bilanz fällt positiv aus.
«Es ist ein gutes Angebot zu einem günstigen Preis», sagt Martin Knüsel, Geschäftsführer und Verwaltungsratspräsident der Sportbahnen Marbachegg AG. Es sei sicht- und vor allem hörbar, dass mehr französischsprachige Leute in Marbach anzutreffen seien. «Da wir in der Werbung des Magic Pass integriert sind, können wir ein Publikum ansprechen, das wir sonst kaum erreichen könnten», führt Knüsel aus. Das bestätigt auch Hans Feuz vom Skilift Bumbach. Auf der App sehe
er, dass viele Leute aus dem Wallis, dem Waadtland, aus Basel und Solothurn nach Bumbach kämen. Bis letzten Sonntag seien 5675 Ersteintritte mit dem Magic Pass in Bumbach zu verzeichnen. «Ich bin optimistisch, dass sich das Angebot weiterentwickeln wird und jetzt, da auch Sörenberg mitmacht, mehr Zentralschweizer den Pass kaufen werden», sagt Feuz. Schon heute hätten sie mehr Gäste aus dem Kanton Luzern als früher.