Die «gute Fee» ist seit 60 Jahren im Einsatz

Die «gute Fee» ist seit  60 Jahren im Einsatz
Marie Stettler hilft dem Geschäftsführer Alexander Liechti gerne aus. / Bild: Hansjörg Mader (hme)
Eggiwil: Seit November 1964 legt Marie Stettler im Restaurant Hirschen Eggiwil Hand an, wo immer ihre Unterstützung nötig ist. Für ihre Hilfe wird ihr grosse Wertschätzung gezeigt.

Da Marie Stettler-Kiener in der Nähe vom Restaurant Hirschen aufgewachsen ist, half sie bereits nach Schul­austritt, wann immer Unterstützung nötig war, aus. Damals wurde das Restaurant durch den Grossvater des heutigen Geschäftsführers, Alexander Liechti, geführt. Dazu weiss Marie Stettler viel zu erzählen: «In den ersten Jahren wurde noch auf einem Kohlenherd gekocht und der grosse Kühlschrank stand noch in der Metzgerei». Damals war sie, nebst den Putz- und Abwascharbeiten, für die Herstellung von Sauerkraut und das Rüsten der Kartoffeln für Pommes zuständig. In guter Erinnerung blieb auch die Tatsache, dass das Essen noch über die lange Treppe in den Saal getragen werden musste. Während der Gesamt-Renovation des Restaurants im Jahr 1968 wurde es nicht etwa geschlossen: «Da wurde im Casino gegenüber der Strasse gekocht», erinnert sich die Seniorin.


Mister Schweiz im Zimmer überrascht

Von 1967 bis zur Heirat im Jahr 1971 hatte die «gute Fee», wie sie von Alexander Liechti betitelt wird, im Restaurant Hirschen eine Festanstellung. Seither ist Marie die treue «Chummer-z Hilfin». Dazu betont Alexander Liechti: «Auch bei kurzfristigen Anfragen kommt von Marie nie ein «Nein» und ich bin immer wieder erfreut, wie sorgfältig sie mit allem umgeht.» Für Marie Stettler war es auch klar, dass sie nach der Pensionierung und dem Umzug nach Langnau weiterhin im Restaurant Hirschen aushelfen wird. Meistens wird die rüstige Rentnerin für den Abwasch eingeteilt. Aber wenn es nötig war, habe sie in den vielen Jahren auch im Hotel verschiedenste Arbeiten erledigt. Dazu erzählt sie eine Episode aus dem Jahr 2005. Beim Frischmachen der Hotelzimmer habe sie an eine Türe geklopft, aber keine Antwort bekommen und ging davon aus, dass der Gast das Zimmer verlassen hatte. Schmunzelnd beschreibt sie die Si­tuation: «Dem war aber nicht so. Als ich mit meiner Kollegin das Zimmer betrat, lag niemand geringeres als der Mister Schweiz, Renzo Blumenthal, im Bett und schlief noch.» Alexander Liechti möchte nicht unerwähnt lassen, dass Marie Stettler seit Jahrzehnten für den Kräutergarten zuständig sei. «Immer frische Kräuter zur Hand zu haben, ist für mich als Küchenchef ein Privileg», hält er fest. Nebst dem Garten beim Hotel, baut Marie Stettler auch zu Hause Kräuter und Blumen an, die dann gedörrt und als Dekoration der Speisen verwendet werden. Marie Stettler betont, dass sie von allen Generationen Liechti Wertschätzung spüren durfte. Was sie nicht unerwähnt lassen möchte: «Für mich ist es sehr eindrücklich und nicht selbstverständlich, dass die Lernenden in den letzten Jahren sich mir gegenüber sehr dankbar zeigten und nie die Küche verliessen, ohne meine Arbeit verdankt zu haben.»

21.11.2024 :: Christine Mader (cme)