Louise Wobmann feierte letzten Freitag ihren 104. Geburtstag. / Bild: Beatrice Keck (keb)
Schüpfheim: Bereits letztes Jahr berichteten wir über Louise Wobmann, die älteste Einwohnerin. Ein Jahr später erfreut sie sich immer noch einer erstaunlich guten Gesundheit.
In sich versunken sitzt Louise Wobmann in ihrem Rollstuhl. Gehen kann sie leider nicht mehr. Ihre liebevoll manikürten Hände hält sie gefaltet vor sich. Als sie den Pudel der Schreibenden sieht, wird sie sofort aufmerksam. Und als sie um ein Foto gebeten wird, setzt sie sich augenblicklich etwas aufrechter hin. Obschon sie auf den ersten Blick etwas entrückt wirkt, ist sie geistig sehr präsent. Nach wie vor freue sie sich über Gesellschaft, berichtet Doris Fallegger, Stationsleiterin im Wohn- und Pflegezentrum Schüpfheim. Sie geniesse aber auch ruhige Stunden alleine im Zimmer oder in der gemeinsamen Stube des Wohn- und Pflegezentrums. «Hier hat sie Ausblick auf den Gang und das weitere Geschehen auf der Abteilung», erklärt die Stationsleiterin. Gerne verbringe sie zudem Zeit draussen in der Natur, am liebsten natürlich in der Wärme und an der Sonne. Dorthin begleiten sie ihre Angehörigen und das Pflegepersonal. Eine eigentliche Beschäftigung sei in den Hintergrund getreten. Trotzdem habe sie im vergangenen Jahr am Zentrumsausflug nach Willisau und während der externen Ferienwoche am Ausflug ins «Rosebeizli» Romoos teilgenommen. Im Verlauf des Jahres sei sie ausserdem an den Stubeten, Gottesdiensten, Fasnachts- und sonstigen Anlässen in der Cafeteria anzutreffen gewesen.
Freude an Kleinigkeiten
«Obwohl ihr Gehör sehr nachgelassen hat, beziehen ihre Tischnachbarinnen sie sehr liebevoll in ihre Gespräche ein», führt Doris Fallegger weiter aus. Und sie betont: «Frau Wobmann kann sich über sehr viele Kleinigkeiten freuen: ein Kompliment, eine Aufmerksamkeit, ein zusammen angestimmtes Lied, ein plötzlicher Gedanke, der auftaucht, Sonnenstrahlen, ein schön gedeckter Tisch, ein wohlmeinender Händedruck. Und sie kann von Herzen strahlen.» Gerne erzähle sie von ihrer alten Heimat, dem Voglisberg, und zitiere immer mal wieder einen alten Spruch.