Eine Wahl ohne Kandidaten

Dürrenroth: Die Gemeinde steht vor einer speziellen Urnenwahl: Im Gemeinderat ist noch ein offener Sitz zu besetzen, doch offizielle Kandidatinnen oder Kandidaten gibt es keine.

Es ist zwar nur noch ein Sitz im siebenköpfigen Gemeinderat offen. Für diesen haben sich aber innert der Frist keine Interessierten gemeldet. Deswegen kommt es in Dürrenroth am 24. November zu einer Wahl, bei der  jede Person, die in der Gemeinde stimmberechtigt ist und seit mindesten drei Monaten in Dürrenroth wohnt von den Mitbürgerinnen und Mitbürgern ins Amt gewählt werden kann. Es gäbe kein Minimum an Stimmen, die erzielt werden müssen, sagt Gemeindeschreiber Pascal Dietrich auf Anfrage. «Es herrscht aber auch kein Amtszwang», führt er aus. Wer gewählt werde, dürfe die Wahl ablehnen. In diesem Fall würde die nächstfolgende Person als gewählt gelten. Der Gemeindeschreiber ist zuversichtlich, dass sich unter den drei erstplatzierten Personen jemand finden wird, der die Wahl annimmt. «Wer sieht, dass die Gemeinde ihn oder sie im Amt haben möchte, wird es sicherlich zumindest in Betracht ziehen», ist er überzeugt. Aus Erfahrung spricht Pascal Dietrich diesbezüglich aber nicht. Seit Dürrenroth vor fünf Jahren das Majorzverfahren eingeführt hat, gab es den Fall einer Wahl ohne Kandidaten noch nie.


Gemeindepräsidium noch offen

Die Wahl am 24. November wird nötig, weil Gemeindepräsident Andreas Minder nach «insgesamt weit über 20 Jahren in der Gemeindepolitik» zurückrtitt, wie es in einer Mitteilung der Gemeinde heisst. Die übrigen sechs Ratsmitglieder haben sich für eine weitere Legislatur zur Verfügung gestellt und wurden mangels anderer Kandidatinnen und Kandidaten bereits still gewählt. Noch offen ist, wer das Gemeindepräsidium übernehmen wird. Dieses wird in einem zweiten Schritt bestimmt. «Von den Bisherigen interessiert sich nur jemand für das Amt», sagt Pascal Dietrich. Wenn die Person, die neu in den Gemeinderat gewählt wird, auch das Präsidium übernehmen möchte, würde es laut dem Gemeindeschreiber Mitte Dezember zu einer weiteren Urnenwahl kommen.

24.10.2024 :: Regine Gerber (reg)