Aus Platzgründen sind in der Grafik nicht alle Gemeinden aufgeführt. / Bild: Rudolf Burger (bur)
Emmental: Alle Gemeinden im Emmental sagten Nein zur Biodiversitätsinitiative. Die Resultate zeigen, dass die Ablehnung in kleinen, ländlichen Gemeinden tendenziell am stärksten ausfiel.
Die Abstimmung über die Biodiversitätsinitiative hat im Kanton Bern einmal mehr gezeigt, dass städtische Gebiete anders abstimmen als ländliche. Dies lässt sich auch im Emmental nachweisen: In der Grafik sind die Gemeinden nach ihrer Grösse (gemessen an der Anzahl Stimmberechtigter) und dem prozentualen Anteil Nein-Stimmen bei der Biodiversitätsinitiative geordnet. Die absenkende Linie in der Grafik macht deutlich: Je kleiner eine Gemeinde ist, desto stärker wurde die Initiative tendenziell abgelehnt. Und je grösser eine Gemeinde, desto geringer der Anteil an Nein-Stimmen. Zwar hat keine einzige Gemeinde im Emmental die Initiative angenommen, aber in Burgdorf, der mit Abstand grössten Gemeinde, gab es mit 54 Prozent Nein-Stimmen die klar geringste Ablehnung. Auch in weiteren grösseren Gemeinden wie Bätterkinden (62% Nein), Langnau (66%), Utzenstorf (68%) und Lyssach (69,7%) blieb der Nein-Anteil unter 70 Prozent.
Ganz anders in kleineren Gemeinden: In Schangnau gab es mit 95 Prozent Nein-Stimmen die stärkste Ablehnung im ganzen Kanton Bern. In Röthenbach lehnten die Vorlage 93 Prozent der Stimmenden ab, in Rumendingen 91 Prozent. Über 85 Prozent Nein-Stimmen wurden auch in Eggiwil und Affoltern gezählt, knapp darunter lagen Dürrenroth, Höchstetten, Rüderswil und Alchenstorf. Im Verwaltungskreis Emmental wurde die Biodiversitätsinitiative mit 73 Prozent der Stimmen verworfen, in ganzen Kanton Bern mit 62 Prozent deutlich schwächer. Wie schon bei früheren Abstimmungen (Trinkwasser-, Pestizid- und Massentierhaltungs-Initiative) liefern auch die Ergebnisse der Biodiversitätsinitiative Argumente für einen sich vertiefenden Graben zwischen ländlichen und städtischen Gebieten. Dies insbesondere auch im Kanton Bern mit seinen vielen Gemeinden, seiner starken Landwirtschaft auf der einen Seite, aber auf der anderen Seite mit stattlicher Industrie und – mitbedingt durch die Bundesstadt – grosser Verwaltung.