Die Bärgfründe Eggiwil traten an ihrer Geburtstagsfeier in der neuen Tracht auf. / Bild: Sylvia Siegenthaler (ssb)
Eggiwil: Der Jodlerklub Bärgfründe Eggiwil feierte seinen 50. Geburtstag in der Emmental Arena in Schüpbach. Tags darauf fand auch noch das Oberemmentalische Jodlertreffen statt.
Der jubilierende Klub eröffnete den Konzertteil und bot ein schönes Bild in seiner neuen Tracht. Man merkte den Mitgliedern nicht an, dass die letzten Monate, Wochen und Tage mit den Vorbereitungen wohl etwas streng gewesen waren. Zusammen am gleichen Strick ziehen und gemeinsam etwas erreichen, dies verstehen die 19 Männer. Und auch der Zusammenhalt ist nach 50 Jahren gross, weiss ihre Dirigentin Monika Schafroth.
Sie führte als Moderatorin durch den Abend.
In den 50 Jahren wurde viel geübt, gelacht und gesungen. So konnte der Alltag für eine Weile hinter sich gelassen und die Kameradschaft gepflegt werden. Einiges hat sich in dieser Zeit verändert, anderes ist geblieben. So treffen sich die Männer in der Winterpause trotzdem und klopfen einen Jass anstelle der Singprobe.
Aktives Gründungsmitglied
Mit 85 Jahren ist Walter Jenni das einzige aktive Gründungsmitglied. Er spielt in der Jodlermusig mit, war im Vorstand tätig und half sogar beim Theaterspielen. «Er ist mein grosses Vorbild», sagte der Präsident Simon Zaugg. Monika Schafroth überreichte ihm als Dank eine Haushaltkiste. «Du bist uns nicht Wurst, aber viel Wurst ist da drin», so ihre dankenden Worte.
Das Publikum erfuhr, dass Hauptversammlungen meistens etwas länger dauern würden. Es sei schon vorgekommen, dass die Jodler beim Verlassen des Restaurants Löwen auf erste Predigtgänger trafen. Damit dies nicht allzu komisch aussah, gingen sie wieder hinein und bestellten eine neue Runde. Wahrscheinlich gäbe es von diesem reinen Männerklub noch viele «Müsterli» zu erzählen, aber die Gastformationen warten bereits auf ihre Auftritte.
Gäste sorgten für Abwechslung
Erfreulicherweise gab es mit den Eggiwiler Älplerfreunde ein Wiedersehen, sie bereicherten den Abend mit ihrer rassigen Volksmusik. 1997 verabschiedeten sie sich mit einem «Uf Wiederluege», heute freuen sie sich, nur noch bei besonderen Anlässen aufzutreten. Im zweiten Teil fanden viele Paare den Weg auf die Bühne, um das Tanzbein zu schwingen, und
es wurde klar, dass diese Formation, auch heute noch «in» ist. Der aus der Ostschweiz angereiste Jodlerklub Teufen ist ebenfalls ein reiner Männerklub und besteht aus 29 Jodlern. Sie stehen unter der Leitung von Hansueli Hersche und präsentierten stolz Zeuerli und Jodellieder. Das Jodelchörli Abeglanz aus Gstaad besteht aus fünf Ehepaaren und zwei weiteren Mitglieder. Ihr Dirigent ist Simon Hefti, welcher auch ein bekannter Komponist ist.
Zum Auftakt des Jubiläumsfestes läuteten die drei Treichelklubs Längeneytrichler Riggisberg, Treichelklub Sigriswil und Bärgahorn Eggiwil draussen das Fest ein. Diese urchigen Glockenklänge verbreiteten eine gemütliche Atmosphäre und manch einer war erstaunt ab den Showeinlagen, die die Gruppen boten. Nach der Pause zogen sie im Takt und Gleichschritt durch die Festreihen, und so war jeder hellwach und parat, um die Uraufführung zu geniessen. «Mys Eggiwil», komponiert von Priska und Peter Egli, gaben die Jubilare zum Besten und ernteten grossen Applaus. Sie sangen es, zur Freude aller Anwesenden, ein zweites Mal.
26 Jodelvorträge am Sonntag
Am Sonntag fand das Oberemmentalische Jodlertreffen in der Emmental Arena statt. Die Alphornbläservereinigung eröffnete die gesanglichen Teile und man konnte 18 Lieder und 8 Jutze geniessen. Monika Schafroth sagte die Lieder an. Nach den Gesamtchorliedern hatte man Zeit, um sich auszutauschen und die Kameradschaft mit den vielen «Jodlergspändli» zu pflegen. Bei herrlichem Wetter ging ein musikalisches Wochenende in Schüpbach zu Ende.