Eishockey: Die Brandis Ladies streben in der zweithöchsten Frauenliga einen Platz unter den besten Drei an. Grund für die Zuversicht sind einige erfahrene und torgefährliche Neuzugänge.
denkender Mensch mit optimistischer Ausstrahlung. Und er ist ein Brandis-Ladies-Evergreen: Nach einem Jahr «Pause» in der Rolle als Assistent von Headcoach Claudia Flückiger ist er zurück als «Chef an der Bande». Leuenberger: «Claudia wollte wieder spielen, da haben sie mich einfach überredet, wieder das Steuer zu übernehmen», lacht er. Es wird seine 12. Saison als verantwortlicher Übungsleiter sein, und wie immer blickt er positiv in die nahe Zukunft, auch wenn die Vorbereitung mit sechs Niederlagen aus sieben Spielen alles andere als perfekt war. «Wir haben letzte Saison festgestellt, dass wir mehr Erfahrung im Team brauchen, vorne und hinten», sagt Leuenberger. Unter dieser Prämisse sind die Transfers von Verteidigerin Riana Anliker (37-jährig, über 200 Spiele in den beiden obersten Spielklassen) und Stürmerin Chantal Winistörfer (45, gegen 300 Spiele, zweimal B-Meister mit Brandis, einmal mit Langenthal) zu verstehen. Die Beiden sollen – zusammen mit der reaktivierten Claudia Flückiger (38, 16 Jahre bei Reinach, dreifache Schweizer Meisterin, Olympiateilnehmerin) und «Clublegende» Marina Zürcher (39, über 350 Spiele, Schweizer Meisterin mit Langenthal, drei-mal B-Meister mit Brandis) das junge Team führen und stabilisieren. «Wir haben rund zehn junge Spielerinnen im Kader, die zusätzlich noch im Nachwuchs spielen, darunter auch zwei talentierte Spielerinnen von den SCL Young Tigers», sagt Leuenberger. Da brauche es schon etwas Führung auf dem Eis.
Verstärkung aus Kanada
Für zusätzliche Torgefahr sorgen soll die Kanadierin Sophie Lalor. Die 24-jährige Stürmerin aus British Columbia hat in den letzten sechs Jahren an der Universität von Saskatschewan in Regina studiert und für das Eishockeyteam der Huskies 129 Meisterschaftsspiele in der kanadischen USports-Liga gespielt. Dabei sammelte sie 70 Skorerpunkte (34 Tore, 36 Assists). Sie ist ein Last-Minute-Transfer und erst letzte Woche in der Schweiz angekommen. Auch deshalb wird sie mit Sicherheit noch ein paar Trainings und Spiele brauchen, um sich an das Team und die grössere Eisfläche zu gewöhnen. Die Hoffnung der Brandis-Verantwortlichen, «dass die Neue ein paar Tore vorbereiten und schiessen wird», ist nicht unbegründet. Wer in Kanadas Uni-Liga mehr als einen halben Punkt pro Spiel sammelt, der dürfte auch in der Schweizer B-Liga reüssieren.
Zu einer (neuen) Einheit finden
Wie schnell das Team die Misserfolge aus der Vorbereitung vergessen und als neue Einheit zusammenwachsen kann, wird sich ab diesem Samstag mit dem ersten Meisterschaftsspiel (Eishalle Brünnli, Hasle-Rüegsau, 19.45 Uhr) zeigen. Die Brandis Ladies treffen mit den GCK Lions auf einen der Mitfavoriten der SWHL B-Meisterschaft. Für Mathias Leuenberger gehören die Zürcherinnen als Farmteam des amtierenden Schweizer Meisters ZSC Lions «mit in den Favoritenkreis auf vorderste Plätze, zu denen ich im weiteren Lausanne Féminin und Bassersdorf und natürlich auch uns zähle.» Lausanne steigt in der Tat mit grossen (Aufstiegs-)Ambitionen in die Meisterschaft. Der letztjährige B-Vierte hat sich erneut verstärken können und mit der 26-jährigen Kanadierin Jessika Boulanger (Université de Montréal, aus der gleichen Liga wie Brandis´ neue Kanadierin) und der italienischen Nationaltorhüterin Elisa Biondi (ex-Lugano) sowie Rückkehrerinnen aus Freiburg starke Spielerinnen verpflichtet.