Gleich sieben Mal durften die Langnauer Spieler und Fans gegen den HC Davos jubeln. / Bild: Peter Eggimann (ped)
SCL Tigers: Gleich mit 7:0 fegt Langnau den HC Davos am Dienstag vom Eis. Mit sechs Punkten aus vier Partien ist der Start in die neue Saison im Grossen und Ganzen geglückt.
Auf den Tag genau vor einem Jahr mussten die SCL Tigers in Rapperswil-Jona eine 3:6-Niederlage hinnehmen. Es war bereits die fünfte in Serie – mit einem Torverhältnis von 9:29. Dass der Vertrag von Trainer Paterlini inmitten dieser Negativphase vorzeitig verlängert wurde, stiess damals vielerorts auf Unverständnis. Gemessen an der Situation vor Jahresfrist ist der Langnauer Saisonauftakt in diesem Herbst geradezu harmonisch verlaufen. Thierry Paterlini wurde noch vor Beginn der neuen Spielzeit um weitere zwei Jahre (bis Ende 2026/27) an den Club gebunden und mit sechs Punkten aus den ersten vier Partien ist der Meisterschaftsstart durchaus geglückt. Wirkte der Auftritt in der Startpartie beim SC Bern (1:3) noch etwas uninspiriert, folgte im ersten Heimspiel gegen Fribourg (4:2) eine beeindruckende Antwort. Und auf das 2:6 am letzten Samstag in Zug reagierten die Langnauer am Dienstag mit einem spektakulären 7:0 auf eigenem Eis gegen den HC Davos. Erstmals seit 13 Jahren konnten die Tigers somit wieder die ersten beiden Heimspiele gewinnen. Und erstmals seit 2007 gar mit dem Punktemaximum von sechs Zählern.
Übers Eis geflogen
War die Niederlage in Zug vielleicht noch auf eine gewisse Müdigkeit zurückzuführen – die Tigers traten gegen einen ausgeruhten EVZ zur dritten Partie innert vier Tagen an – war Langnau gegen den HCD von der ersten Sekunde an hellwach. Nach drei Minuten und einem Doppelschlag von Salzgeber und Pesonen stand es bereits 2:0. «Davos hatte sicher keinen guten Start, aber wir haben das auch sehr gut ausgenutzt», so Stürmer Joshua Fahrni, dem gegen die Bündner wie schon gegen Fribourg ein Treffer gelang. In der Folge sind die Tigers regelrecht übers Eis geflogen, statt 3:0 hätte es zur ersten Pause auch gut und gerne schon 6:0 stehen können. «In solchen Phasen ist es wichtig, dass man nicht übermütig wird und plötzlich hinten auftut, weil man nur noch nach vorne rennt», sagt der 21-Jährige.
Doch diese Gefahr bestand an diesem Abend nicht im Ansatz. Der Rekordmeister taugte nicht als Gradmesser und am Ende war selbst Trainer Paterlini ziemlich überrascht, dass von den Bündnern nicht mehr Gegenwehr kam. Mitentscheidend für den 49-Jährigen war das im Gegensatz zu Zug verbesserte Unterzahlspiel. Oder besser gesagt: «Wir haben keine dummen Strafen mehr genommen», so der Coach. «Mit zwei Strafen kannst du überleben, aber nach der vierten oder fünften klingelts dann halt irgendwann.»
«Im Kopf bereit sein»
Dass die Mannschaft bisher zwei Gesichter gezeigt hat, das freundliche in den Heim- und das weniger schöne in den Auswärtsspielen, wollen die Protagonisten nicht zu hoch hängen. Dennoch sagt Joshua Fahrni: «Natürlich ist es ein Vorteil, wenn man zuhause vor den eigenen Fans spielen kann. Aber wir müssen daran arbeiten, dass wir auch auswärts bereit sind. Das war zuletzt in Zug sicher nicht der Fall, nachdem wir am Vorabend gegen Fribourg gewonnen hatten.» Die nächste Gelegenheit für die ersten Auswärtspunkte gibt es bereits morgen Freitag bei Meister ZSC. «Sie haben Top-Spieler, davor müssen wir Respekt haben», warnt Fahrni. «Gleichzeitig dürfen wir nicht ängstlich sein und zurückstehen. Wir müssen den richtigen Mix finden und diesmal von Anfang an bereit sein im Kopf.» Fraglich für die Partie bei den Lions ist Saku Mäenalanen. Der Finne schied am Dienstag gegen Davos nach einem Zusammenstoss mit Teamkollege Cadonau mit einer Verletzung im Gesicht aus.