Wenn Sie im Internet nach der Serie «die Rosenheim Cops» suchen, stossen Sie bestimmt
auf den Satz «Es gabat a Leich» von Mirjam Stockl. Er ist so etwas wie Kult geworden, obwohl er anscheinend nur aus dem Moment entstanden ist, völlig ungeplant. Manchmal meint dann ein Kommissar am Telefon: «Sagen Sie‘s nicht, Frau Stockl.» Einfach, weil das Arbeit bedeutet – schon wieder wurde jemand umgebracht. Diese Sätze, oder?Fast jeder Mensch hat wohl seine Lieblingssätze, Standardformulierungen und Mödeli: Ein dauerndes «ähm», das Bernische «äua», die Einschränkung «ein Stück weit» oder die bequeme Antwort «es muess» nutzen viele. Was ist Ihnen wohl gerade eingefallen? Bei manchen Menschen ist das eine liebevolle Eigenheit, über die man schmunzelt. Andere Banalitäten, die man von gewissen Leuten immer wieder hört, nerven nur. Dazwischen gibt´s alle Schattierungen.Auch in der Bibel stosse ich auf Sätze, die in verschiedenen Situationen und durch die biblischen Schriften hindurch immer wieder gesagt werden. Einer davon stammt von Gott selbst –und es ist einer der befreiendsten Sätze, die ich kenne: «Fürchte dich nicht!» Dies wird zu den Propheten gesagt, die für Mächtige unangenehme Botschaften von Gott bringen und genauso zu den Hirten auf dem Feld in der Weihnachtsgeschichte. Er wird zu späteren Helden gesagt und zu normalen Menschen wie mir. Er wird gesagt, wenn sich jemand vor anderen Menschen oder einer Situation fürchtet und auch, wenn jemand Angst vor Gott hat.
Weshalb ist ein so banaler Satz für mich befreiend? Weil damit gemeint ist: Ich, dein Gott, gebe dir Rückendeckung. Du magst Mächte fürchten – vor mir musst du dich nicht fürchten. «Du magst Angst haben in dieser Welt – ich habe die Welt überwunden.» Es gibt ein Mehr, ein Weiter und ein Darüberhinaus. Ich weiss, das ist nicht wissenschaftlicher Fakt. Es ist Glaube. Glaube, der durch das Leben trägt. Was glauben Sie?