Endlich ist der Spielplatz fertig

Endlich ist der Spielplatz fertig
Auf dem neuen Spielpatz soll man dreckig werden dürfen: Wasser, Sand und Kies laden zum Bauen ein. / Bild: Regine Gerber (reg)
Langnau: Auf dem Gelände des Generationenhauses wurde der seit langem geplante öffentliche Spielplatz eingeweiht. Er soll auch zu einem Quartiertreffpunkt für das Unterdorf werden.

«Warum müssen Erwachsene immer so lange reden», werden sich vielleicht einige Kinder gedacht haben, als sie den Ansprachen zur Eröffnung des neuen Spielplatzes an der Mooseggstrasse lauschten. Doch so viel Zeit musste vor dem Durchschneiden des roten Bandes noch sein. Resa Friedli, Präsidentin der Wohngenossenschaft Generationenhaus Langnau, Urs Phi­lipp von der Projektgruppe Spielplatz sowie Gemeinderat Beat Gerber blickten auf das Projekt zurück und erinnerten daran, dass viele Menschen an der Umsetzung beteiligt waren. Und dann war es soweit: Der neue Spielplatz, der mit einem schlichten Holzzaun vom Privatgelände des Generationenhauses abgetrennt ist, wurde in Beschlag genommen: Die Kinder kletterten auf den Spielturm aus nigelnagelneuem Holz, flitzten die Röhrenrutschbahn runter und balancierten über Parcours und Slackline. Eine magische Wirkung hatte die Wasserpumpe: Sofort pumpten die Kinder das Wasser hinauf und leiteten es durch mobile Holzkanäle in Sand und Kies. Und es wurde gematscht. Nicht umsonst hatte Urs Philipp in seiner Rede gesagt: «Es soll ein Spielplatz sein, auf dem die Kinder dreckig werden dürfen.»


Vorgeschriebener Spielplatz

Mit der Realisierung des Spielplatzes ist die Wohngenossenschaft einer im Baurechtsvertag mit der Gemeinde festgehaltenen Verpflichtung nachgekommen: Auf einem Teil des Geländes muss ein öffentlicher Spielplatz von 300 Quadratmetern errichtet werden. Einst befand sich auf der Parzelle ein Kindergarten. Als dieser mitsamt Spielplatz abgerissen und das Land verkauft werden sollte, regte sich Widerstand. Der Quartierleist und die Bevölkerung erwirkten schliesslich die Zusicherung, dass die Parzelle nur im Baurecht abgegeben und wieder ein öffentlicher Spielplatz gebaut werden würde. «Das Generationenhaus und der jetzige Spielplatz sind das Resultat dieser langen Geschichte», sagte Gemeinderat Beat Gerber. In einem partizipativen Prozess erarbeitete eine Projektgruppe mit dem Verein Spielraum aus Bern ein Vorprojekt. «Kinder und Anwohnende sollten ihre Wünsche einbringen können», erzählte Urs Philipp. «Wir hatten viele Ideen und mussten viele wieder verwerfen.» Wichtig sei der Projektgruppe gewesen, dass der Spielplatz naturnah gestaltet werde und zu verschiedenen Tätigkeiten und Begegnungen im Quartier anrege. Bauplanung und Umsetzung wurden an die Langnauer Gartenbaufirma Heiniger & Steinmann vergeben. Das 150´000 Franken-Projekt wurde von Genossenschaft und Gemeinde gemeinsam finanziert: Die Gemeinde beteiligte sich mit 90´000 Franken

am Bau der Spielgeräte und der Fallräume. Die übrigen 60´000 Franken musste das Generationenhaus mit eigenen Mitteln und durch Sponsoren aufbringen. Auch künftig wird die Gemeinde für den Unterhalt der Spielgeräte zuständig sein und die Genossenschaft für das Gelände. Ein offener Punkt sei ein öffentliches WC, das die Genossenschaft notwendig finde und auf dem Spielplatz errichten möchte, sagte Urs Philipp. Die Gemeinde hat jedoch beschlossen, ein solches vorerst nicht zu finanzieren.

19.09.2024 :: Regine Gerber (reg)