Die Lüdere lädt seit Neustem zum Bade

Die Lüdere lädt seit Neustem zum Bade
Der Schwimmteich wurde unmittelbar vor dem Hotel erstellt und bietet nebst klarem Wasser einen tollen Ausblick. / Bild: Ulrich Steiner (uss)
Wasen: Das Hotel Bärnsicht auf der Lüderenalp verfügt neu über einen Schwimmteich mit Aussicht auf die Berner Alpen. Die Baubewilligung dafür zu erhalten, war nicht einfach.

Elf Jahre lang prägte die mit 38 Metern inoffiziell längste Sitzbank der Welt aus einem einzigen Baumstamm den Aussenbereich des Hotels auf der Lüderenalp. Damals war die Liegenschaft auf 1150 Meter über Meer noch im Besitz des renommierten Gastronomen Beat Held. 2017 kaufte Michael Hoff, ein für den Kanton Schaffhausen tätiger Baujurist, die Liegenschaft auf der Gemeindegrenze zwischen Sumiswald und Langnau. Die Startphase des Neo-Hoteliers war geprägt durch die Coronakrise und den Personalmangel im Gastgewerbe, so dass ein stark reduziertes Service-Angebot mit Selbstbedienung über Tag eingeführt wurde. «Diese Zeiten sind nun zum Glück vorbei und wir bieten unseren Gäs-ten von Mittwoch bis Sonntag wiederum einen ganztägigen Vollservice an», erklärte der 61-Jährige anlässlich einer Präsentation des neuen Bio-Schwimmteiches.


Faszination Wasser

Schon seit dem Kauf des Hotels hat Michael Hoff Überlegungen angestellt, wie er das Element Wasser sinnvoll in sein Gestaltungskonzept integrieren könnte. Die einzigartige Lage mit Sicht auf die Emmentaler Hügel und die Berner Alpenkette inspirierte ihn schliesslich zum Bau eines Bio-Schwimmteiches. Da die Liegenschaft ausserhalb der Bauzone liegt, lehnte das Amt für Gemeinden und Raumordnung (AGR) das Vorhaben anfänglich ab. Erst nachdem die beigezogene Kommission zur Pflege der Orts- und Landschaftsbilder (OLK) keine Beeinträchtigung des Landschaftsbildes erkennen konnte, wurde die Bewilligung für den Teich erteilt. Da dieser im Gegensatz zur Liegenschaft (Sumiswald) auf Langnauer Boden steht, musste das Baugesuch dort eingereicht werden. Es gab keine Einsprachen. Die zusätzlichen Abklärungen sowie das schlechte Wetter führten allerdings zu Verzögerungen bei der Realisierung.


Becken aus Maggia-Granit

Das Bassin aus Maggia-Granitblöcken misst 20 mal 8,5 Meter und ist 1,4 Meter tief. Es fasst 240 Kubikmeter Wasser, das über die südseitige Kante in ein reinigendes Kiesbeet fliesst. Anschliessend wird es in einem Tank gesammelt und wieder ins Becken gepumpt. Auf Chemie wird verzichtet. Periodisch sorgt ein Putzroboter für Sauberkeit. Das zu ersetzende Wasser kommt aus der hauseigenen Quelle oder vom Hausdach. «Der Bio-Schwimmteich ist ganzjährig in Betrieb und dient in erster Linie unse-ren Hotelgästen», sagte Michael Hoff. Ob – und zu welchen Bedingungen – andere Personen ins Lüdere-Wasser mit der prächtigen Aussicht steigen dürfen, werde die Nachfrage zeigen. Dieser Tage werden die letzten Umgebungsarbeiten abgeschlossen, so dass die Nutzer der 18 Gästezimmer ihre Liegestühle auf zwei Terrain-Niveaus positionieren können. Hotelier Hoff freut sich über die positiven Reaktionen zu seinem «Lüdere-Seeli», das dank Social Media bereits über einen grossen Bekanntheitsgrad verfügt. In stillen Momenten schaut er von der Terrasse aus gerne den Bachstelzen und Schwalben zu, welche den Teich als Vogeltränke nutzen.

05.09.2024 :: Ulrich Steiner (uss)