Der Aeschauer Lars Zaugg (links) duellierte sich im Schlussgang mit Curdin Orlik. / Bild: Barbara Loosli (blo)
Schwingen: Nordostschweizer, Waadtländer und Berner Jurassisches – am Wochenende fanden drei Kranzfeste mit Emmentaler Beteiligung statt. Es gab verschiedenste Erfolge zu feiern.
Berner Jurassisches in Raimeux.
Bereits die Anfahrt nach Raimeux ist ein Erlebnis. Über kleine, kurvige Strässchen erreichte man den Festplatz des kleinsten Gauverbandsfestes. Unter den vielen Emmentalern stach einer heraus: Lars Zaugg. Der 21-jährige Aeschauer konnte mit drei gewonnenen Gängen als Führender in die Mittagspause gehen. Er besiegte Dario Bühler, den Eidgenossen Severin Schwander und Dominik Binggeli. Im vierten Gang traf Zaugg auf Kilian von Weissenfluh, den zweiten Schwinger mit drei gewonnenen Gängen. Die beiden stellten, was zum Zusammenschluss an der Spitze führte.
Das Wetter wurde immer garstiger, im kalten Wind und Regen drängten sich drei Schwinger für den Schlussgang auf: Lars Zaugg mit einem Kurz-Plattwurf gegen Luca Vögeli, Curdin Orlik dank dem Sieg über Etienne Burger und schliesslich Bernhard Kämpf, der nach langem und intensivem Kampf den Sumiswalder Fabio Hiltbrunner am Boden bezwang.
Die Einteilung entschloss sich letztlich für den Schlussgang Zaugg gegen Orlik. Kämpf blieb mit einem Gestellten und der Note 9 im sechsten Gang gegen Sandroo Galli in Lauerstellung für den Festsieg. Trotzdem war der Schlussgang defensiv geprägt. Nach 8:35 Minuten schaffte es Orlik mit Kurz/Kreuzgriff zum Sieg und feierte seinen siebten Kranzfestsieg.
Vor dem sechsten Gang durften noch einige Emmentaler auf den Kranz hoffen, letztlich schafften es neben Zaugg vier weitere. Fabio Hiltbrunner holte nach der Niederlage gegen Kämpf die Maximalnote gegen Levin Neuenschwander und beendete das Fest im 4. Rang. Genau das gleiche Ergebnis gelang dem Signauer Fabian Stucki. Auch er holte vier Siege und musste sich lediglich Kämpf geschlagen geben. Ebenfalls den Kranz holten Sandro Galli sowie der Eidgenosse Patrick Schenk, der nach zwei Niederlagen zum Auftakt noch eine starke Aufholjagd zeigte.
Waadtländer Kantonales in Palézieux.
Hier kämpften 114 Schwinger um das begehrte Eichenlaub, darunter vier Schwinger vom Schwingklub Oberdiessbach: Thomas Sempach, Dominic Mäusli, Maik Vollenweider und Timon Stucki. Am Ende holte Sempach als einziger den Kranz, die drei Nichtkranzer zeigten solide Leistungen und sammelten wertvolle Erfahrungen.
Im Anschwingen traf Sempach auf den Eidgenossen Lario Kramer. Beide suchten nicht das letzte Risiko und starteten mit einem gestellten Gang in den Tag. Die nächsten drei Gänge konnte Sempach siegreich gestalten. Die Eigenossen-Paarung gegen Romain Collaud im fünften Gang endete gestellt, weshalb Sempach nicht mehr für den Schlussgang in Frage kam. Zum Abschluss siegte er gegen Nicolas Sturny mit Brienzer und Nachdrücken am Boden.
Für Sempach ist es der 122. Kranzgewinn. Er sei zufrieden mit seiner Leistung, fühle sich nach einer Erkältung wieder gesund und freue sich, in zwei Wochen auf der Rigi wieder ins Sagmehl zu steigen, sagte er nach dem Fest. Im Schlussgang siegte Loïc Pasquier im ersten Zug mit Kurz gegen Jürg Stucki und feierte damit seinen ersten Festsieg.
Nordostschweizer in Meilen.
Als einziger Schwinger aus dem Emmental war Matthias Aeschbacher am Nordostschweizer Schwingfest zu Gast. Gleich im Anschwingen musste er sich Armon Orlik geschlagen geben, ehe er sich mit Siegen gegen Lars Rotach, Lars Geisser und Marco Good wieder zurück an die Spitze kämpfte. Im fünften Gang kam es zum Duell mit dem späteren Festsieger Werner Schlegel. In einem spannenden, offensiv geführten Gang musste sich Aeschbacher knapp geschlagen geben. Im sechsten Gang sicherte sich der Emmentaler mit einem Plattwurf den Kranz – den dritten an einem Nordostschweizer Schwingfest und den 90. seiner Karriere. Auch er wird in zwei Wochen auf der Rigi im Einsatz sein.