Das Bernerhaus wird innen renoviert

Das Bernerhaus wird innen renoviert
Mario Bucher, Gastgeber im Hotel Schloss Hünigen, vor dem Bernerhaus mit einem ursprünglichen Bild von 1948. / Bild: Willi Blaser (wbk)
Konolfingen: Das Bernerhaus, vor über 200 Jahren als Wohnhaus zum Schloss Hünigen erbaut, soll innen total saniert werden. Damit entstehen elf zusätzliche Gästezimmer.

Lange Zeit sei das um 1800 erbaute Bernerhaus als Wohn- und Personalhaus zum Schloss genutzt worden, erklärt Mario Bucher, Direktor und Gastgeber des Schloss Hünigen. «Nach dem spartanischen Umbau in den 1970er-Jahren mit sehr einfachen Zimmern und Etagenduschen wurden 2018 mit einer dezenten Sanierung die Zimmer wohnlicher gemacht», blickt Bucher zurück. Nun stehen weitere Arbeiten an.


Elf helle Zimmer

Die Bausubstanz im Bernerhaus sei eher schlecht. «Die Wände, Decken und Böden müssen zwingend saniert werden. Das Gebäude ist sehr hellhörig und muss isoliert werden», sagt der Schloss-Direktor. Auf den drei Etagen – Parterre, erster und zweiter Stock – entstehen insgesamt elf Gästezimmer. Es soll nichts künstlich zurückgebaut werden, schon vor dem Umbau in den 1970er-Jahren sei nichts mehr original gewesen, sagt Bucher. Vielmehr sollen helle und unaufdringliche Zimmer mit Qualität zum Verweilen einladen. Das Dach bleibt wie bisher und wird von innen isoliert. Die Aussenfassade wird nur leicht saniert, vielmehr ausgebessert. «Sicher werden die Fenster ersetzt und die Fensterläden aufgefrischt.» Der am westlichen Teil des Bernerhauses angebaute Wintergarten verschwindet, was dann wieder den Blick auf den historischen Riegbau ermöglicht.

«Der ganze Umbau wird durch das Schloss, das auf gesunden Füssen steht und auf eine tolle Auslastung blicken darf, finanziert», so Mario Bucher. Insgesamt werden ab Ende 2025 im Schloss Hünigen 60 Gästezimmer neben den Sälen und Sitzungszimmern sowie Wellness- und Fitnessraum zur Verfügung stehen.


In Berner Besitz

Das Schloss Hünigen hat eine lange Geschichte. Die Villa Hünigen wurde als Siedlung bereits im 12. Jahrhundert in einer Urkunde von Papst Eugen III. im Zusammenhang mit dem Klösterchen Röthenbach erwähnt. Nach dem Bau des heutigen Schlosses um 1554 wechselte das Gebäude mehrmals die Besitzer. Von 1588 bis 1922 gehörte es der Familie von May. Die von Mays waren mit den Patrizierfamilien von Steiger, von Wattenwyl und mit den von Tavels verschwägert. So kam es, dass der Berner Mundartdichter Rudolf von Tavel (1866–1934) ab und zu bei seiner Tante in Hünigen weilte und zwei seiner 14 Romanbücher schrieb: «D´ Frou Kätheli u ihri Buebe» und «dr Stärn vo Buebäbärg».

Zuletzt wurde das Schloss Hünigen 2013 komplett umgebaut und neu positioniert. 2019 ging es in Berner Besitz; die Unternehmer Walter Inäbnit und Matthias Spycher erwarben es. Seit elf Jahren ist es nun ein 4-Stern-Seminar-, Event- und Boutique-Hotel. «Ich bin immer wieder überrascht, wie viele Leute in der Region oder im Kanton uns noch nicht kennen. Darin sehe ich eine Chance, neue Gäste zu gewinnen. Nach dem bevorstehenden Umbau stehen mit den 22 Zimmern im Haus zum Park weitere Sanierungen bevor», erklärt Mario Bucher.

04.07.2024 :: Willi Blaser (wbk)