Michael Moser (oben) wehrte sich gegen Adrian Walther erfolgreich. / Bild: Barbara Loosli (blo)
Schwingen: Am Ende sichern sich vier Emmentaler den Kranz am Seeländischen Schwingfest in Täuffelen. Besonders die Jungen konnten ein weiteres Mal auf sich aufmerksam machen.
Am Abend zuvor noch vom starken Regen überflutet, präsentierte sich die Schwingarena am Sonntagmorgen in einem begehbaren Zustand. Passend zum Anschwingen strahlte schliesslich auch die Sonne auf die Tribünen und erste Sonnenschirme wurden geöffnet. Bereits 2021 fand hier in Täuffelen das Seeländische statt. Lars Zaugg vom Schwingklub Siehen sicherte sich damals seinen ersten Kranz. Drei Jahre später schwang der junge Emmentaler nun am selben Ort um einen möglichen Festsieg.
Kein Seeländer im Schlussgang
Lange Zeit deutete alles darauf hin, dass Lokalmatador Florian Gnägi im Schlussgang stehen würde. Dies änderte sich jedoch abrupt, als er im fünften Gang von Lars Zaugg platt auf den Rücken gelegt wurde. Damit fiel Gnägi aus dem Rennen und Zaugg selbst stand plötzlich auf dem dritten Zwischenrang und hätte bei einem gestellten Schlussgang den Festsieg erben können. Dort standen sich ein weiteres Mal die beiden Mittelländer Fabian Staudenmann und Adrian Walther gegenüber. Tatsächlich endete der Schlussgang am Ende gestellt, dennoch reichte es knapp nicht zum geerbten Festsieg. Lars Zaugg hatte nämlich kurz zuvor seinen sechsten Gang gegen Matthieu Burger verloren und damit stand Adrian Walther als Einziger zuoberst. Trotzdem ist der Emmentaler stolz auf seine Leistung: «Ich bin wirklich sehr zufrieden. Das primäre Ziel ist es immer, den Kranz zu holen und wenn man dies schon nach fünf Gängen schafft, ist es natürlich umso schöner.» Dass er noch beinahe den Muni hätte gewinnen können, war Zaugg gar nicht wirklich bewusst. Er habe dafür die Punkte vor dem sechsten Gang zu wenig studiert und ausgerechnet, sagt er weiter.
Unbezwingbare Emmentaler
Diverse weitere junge Emmentaler Schwinger konnten sich in Täuffelen beweisen. Vor der Mittagspause sorgten gleich drei von ihnen für eine ausgeglichene Zwischenrangliste. Fabio Hiltbrunner und Michael Moser stellten ihre beiden Gänge gegen die zwei Mittelländer Eidgenossen Severin Schwander beziehungsweise Adrian Walther. Und dann bewies auch Fabian Aebersold erneut, zu was er fä-hig ist. Am Oberländischen stellte er bereits König Joel Wicki, nun auch Fabian Staudenmann. Ebenfalls erfreulich ist die starke Leistung von Dominik Gasser, welcher zu Beginn der Saison noch etwas Mühe bekundet hatte.
Gemischte Gefühle
Am Ende reihte sich Michael Moser mit vier Siegen und zwei Gestellten gegen die Eidgenossen Adrian Walther und Bernhard Kämpf auf dem Schlussrang 2c ein. Dahinter dürfen sich auch Dominik Gasser im alleinigen 3. Rang sowie Lars Zaugg und Fabian Aebersold über Eichenlaub freuen. Alle anderen Emmentaler gingen schlussendlich leer aus, darunter auch die drei Eidgenossen Christian Gerber, Thomas Sempach und Konrad Steffen. Fritz Ramseier aus Süderen zog sich eine Verletzung zu und musste das Fest vorzeitig abbrechen. Schon kommenden Sonntag geht es mit einem Highlight für die Berner Delegation weiter. Der Bergschwinget Schwarzsee steht vor der Tür. Spannende Duelle und eine schöne Kulisse sind garantiert.