Die mächtige Bergwelt inspiriert ihn für seine Bilder

Die mächtige Bergwelt  inspiriert ihn für seine Bilder
Beat Schneider mit seinem Bild Schreckhorn. / Bild: Kathrin Schneider (skw)
Bleiken: Beat Schneider malt aus Leidenschaft. Und er ist fasziniert von Bergen. Der gelernte Koch zeigt 22 seiner Bilder in einer Ausstellung in Heimenschwand.

sem Nachmittag, die Gurnigelkette, das Stockhorn, der Niesen und die Berner Hochalpen. Beat Schneider steht im Garten seines Elternhauses, das er gemeinsam mit seinem Bruder bewohnt. «Nur Eiger und Mönch fehlen, weil sie vom Sigriswilergrat verdeckt werden», sagt er und weist auf die Berge. Schon früh haben ihn diese fasziniert. Nach seiner Kochlehre trat er deshalb Stellen in Arosa, Davos und Schönried an. Bis 2015 verbrachte er sieben Jahre auf der Engstligenalp. Dann musste er gesundheitshalber seinen Beruf als Koch und Küchenchef aufgeben. Heute lebt der 62-Jährige von einer IV-Rente, die er mit dem Verkauf seiner Bilder aufbessert.


Der Weg zur Kunst

«Ich habe bereits in der Schulzeit gerne gezeichnet und gemalt», erinnert sich Beat Schneider. Auch in seiner Zeit als Koch habe er am Abend manchmal zum Stift gegriffen. «Meistens Bleistiftzeichnungen.» Als ihm bewusst wurde, dass sein Körper die beruflichen Strapazen nicht mehr länger erträgt und er einen neuen Weg einschlagen muss, holte er sich in einem Kurs das technische Rüstzeug zum professionellen Malen.

«Ich male vor allem nach Fotos oder Bildern», beschreibt Beat Schneider seine Vorgehensweise. «Noch heute mache ich leichte Wanderungen oder bin mit Bergbahnen unterwegs.» Dabei schiesse er unzählige Fotos für sein Archiv. Andere Bilder aus dem Hochgebirge lasse er sich von Berg- und Tourengängern einfangen. «Diese Bilder male ich dann inspirativ und auserlesen in Öl, Acryl oder Aquarell auf Leinwand oder Papier.»

Die Bergwelt steht im Mittelpunkt von Schneiders Bildern. «Mich faszinieren die Macht der Berge, ihre Grös­se und Standfestigkeit.» Auch wenn sie heute bröckelten, viel mächtiger als der Mensch seien sie in jedem Fall. Viele Berge habe er während des Malens lieben gelernt. Einzig das Mat­terhorn möchte er im Moment nicht mehr abbilden, das habe er in letzter Zeit sehr häufig festgehalten, so Schneider. Dann schwärmt er von Bergseen, nebelhaften Stimmungsbildern in den Voralpen oder der Dynamik des Himmels. «Ich beginne beim Malen meistens beim Himmel», erzählt er. Aber der dürfe nicht einfach blau sein, das wirke oft kitschig.

«Heaven» hat Beat Schneider sein Atelier im Haus getauft. Dort stapeln sich Bilder von Bergwelten, Küstenabschnitte, ein angefangenes Bild aus der Toscana, aber auch moderne Arbeiten. 


Nur keine Porträts

Immer häufiger erledigt Beat Schneider auch Auftragsarbeiten. So malte er zum Beispiel einen Alpaufzug mit den Kühen des Besitzers. «Alles, nur keine Porträts», sagt er und lacht. «Landschaften liegen mir mehr.» 

Wegen seiner Herz-Bypass-Operation konnte er im vergangenen Jahr keine Ausstellung organisieren. Aber das hat sich zum Glück nun geändert. Bis August 2024 zeigt Beat Schneider seine Ausstellung «Von majestätischen Bergen und schönen Landschaften» im Altersheim Tertianum Schibistei in Heimenschwand.

11.04.2024 :: Kathrin Schneider (skw)