Zwei bewiesen ihr grosses musikalisches Potenzial

Zwei bewiesen ihr grosses musikalisches Potenzial
War vor allem am Feedback der Ex­perten interessiert: Delia Stadelmann (links). Gabriel Dahinden (rechts) erreichte mit seinem Solo-Auftritt den 2. Rang. / Bild: Ruedi Emmenegger (ers)
Schüpfheim: Über 400 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene trafen sich zum 31. Lu­zerner Solo- und Ensemble­wettbewerb – darunter Gabriel Dahinden und Delia Stadelmann.

Die Veranstaltung des Luzerner Solo- und Ensemblewettbewerbs (LSEW)übernahm dieses Jahr statt einer Luzerner Gemeinde eine ganze Talschaft: Die Entlebucher Musikschulen und die Blasmusikvereine der Region gründeten für diesen Zweck den Verein «LSEW24 im Äntlibuech» unter dem Präsidium des Musikschulleiters von Flühli-Sörenberg, Armin Bachmann. Trägerschaft des LSEW war wie immer der Kantonal-Blasmusikverband und die BB Bürgermusik Luzern (BML). In fünf Wettspiello­kalen konkurrierten an zwei Tagen Blech- und Holzbläser sowie Perkussionisten in verschiedenen Altersstufen oder in Duos und Ensembles.
Wie sie den Solowettbewerb erlebten, berichten Gabriel Dahinden aus Schüpfheim und Delia Stadelmann aus Escholzmatt.


Vor dem Wettbewerb mehr geübt

«Ich spiele Posaune, weil sie so vielfältig ist und man hoch und tief spielen kann, Melodie und Begleitung. Mein Papi ist auch Posaunist, und so können wir auch im Duett spielen», sagt der Siebtklässler Gabriel Dahinden. Der Schüpfheimer spielt seit vier Jahren Posaune und war Mitglied der Beginnersband Schüpfheim. Er bestritt dieses Jahr zum dritten Mal den LSEW. Er nahm als Solist und im Duett mit seinem Kollegen Jeremias Engel auf der Trompete teil. Gabriel Dahinden übte vor dem Wettbewerb bedeutend mehr als die üblichen 20 oder 30 Minuten. Er verzichtete aber auf das Mitspielen beim Jugendblasorchester Schüpfheim, weil er auch seine anderen Hobbys wie Fussball, Freestyle-Ski und Breakdance pflegen will. Nach seinem Auftritt mit James Curnows «Fantasy for Trombone» zeigte sich der junge Posaunist nur halbwegs zufrieden: «Ich hätte es besser draufgehabt.» Die Experten sahen das jedoch anders: Sie belohnten seine solistische Leistung mit dem zweiten Rang.


Nervosität schwindet beim Spiel

«Die Rangierung ist mir nicht so wichtig, ich mache mit, weil ich an der Rückmeldung der Experten interessiert bin», sagt die 18-jährige Delia Stadelmann aus Escholzmatt. Die Kanti-Schülerin mit Wahlfach Musik spielt seit drei Jahren Altsaxophon in der Kirchenmusik Escholzmatt. Beim letzten Musical «Made in Dagenham» machte sie im Kanti-Orchester mit. An ihrem Instrument schätzt sie, «dass es sich für unterschiedlichste Musikstile eignet.» Bereits vor zwei Jahren hat Delia Stadelmann am LSEW erste Erfahrungen gesammelt. «Vor Solo-Auftritten bin ich jeweils schon ein bisschen aufgeregt. Aber sobald ich zu spielen beginne, ist die Nervosität weg», sagt sie. So ging es ihr auch beim Vortragen ihres Oberstufen-Solos «Sarabande et Allegro» von Gabriel Groviez. Im lyrischen Teil konnte sie ihre Musikalität entfalten, während im lebhaften Satz ausgefeilte Fingertechnik gefragt war. Das Fazit von Delia Stadelmann: «Ein paar kleine Dinge gehen immer schief, das ist normal. Aber es war cool, ich habe ein gutes Gefühl.»


Leidenschaftlich, energiegeladen

Den Titel «Luzerner Solo-Champion 2024» holte der 17-jährige Oboist Fridolin Hunziker aus Buchrain. «Luzerner Percussion-Champion 24» darf sich der gleichaltrige Marimba­phon-Virtuose Laurin Caprez aus Root nennen. Nebst den Wettbewerben fanden eine Instrumentenausstellung und eine Probier-Werkstatt statt. Die Kurzkonzerte der BML und ihrer Jugendformation BML Talents hinterliessen nicht nur bei den ambitioniertesten Kindern und Jugendlichen einen tiefen Eindruck. OK-Präsident Armin Bachmann zeigte sich überwältigt von der Leistungsbereitschaft und dem Niveau der jungen Künstler: «Ich interpretiere das Kürzel LSEW neu so: leidenschaftlich, spannend, energievoll, wunderschön.»

14.03.2024 :: Ruedi Emmenegger (ers)