Die Pächter Vanessa Lenherr und Christoph Fankhauser stossen mit Urs Grossen und Nathalie Fink der Firma Grossen Immobilien auf das neue Kapitel im «Löchlibad» an. / Bild: zvg
Emmental: Es tut sich etwas in der Restaurantlandschaft – das «Löchlibad» in Obergoldbach eröffnet bald wieder. Das «Grütli» in Wasen hingegen schliesst – zumindest vorübergehend.
Seit drei Monaten ist das Restaurant Löchlibad in Obergoldbach geschlossen. Ende Jahr ging Wirt Adrian von Weissenfluh nach nur knapp zwei Jahren. Nun soll bald wieder Leben in den traditionellen Gasthof einziehen. Eigentümer Urs Grossen hat neue Pächter gefunden: Anfang Mai eröffnen Vanessa Lenherr und Christoph Fankhauser das Restaurant wieder, wie es in einer Mitteilung heisst. Neben dem Restaurationsbetrieb werde es im «Löchlibad» für Gäste auch wieder die Möglichkeit geben, in einem der beiden Hotelzimmern zu übernachten. Die neuen Pächter sind als Inhaber der Brennerei «Mostchopf» in Bigenthal bekannt. Die Brennerei, in der seit 2019 Spirituosen aus Früchten von Hochstammbäumen produziert werden, betreiben Lenherr und Fankhauser auch nach der Übernahme des «Löchlibad» weiter. Beide können laut Mitteilung vielseitige Erfahrung in der Gastronomie vorweisen. Vanessa Lenherr ist ausgebildete Köchin und war zuletzt als Küchenchefin im Restaurant Drahtseilbähnli in St. Gallen tätig. Der Emmentaler Christoph Fankhauser ist gelernter Bäcker-Konditor und machte sich vor einigen Jahren das Brennen von Spirituosen zum Beruf. Trotz des nicht einfachen Umfeldes für Gastrobetriebe, ist Eigentümer Urs Grossen optimistisch: «Ich bin mir sicher, die idealen Pächter für das Löchlibad gefunden zu haben», wird er in der Medienmitteilung zitiert.
«Grütli»: Umsatz hat nicht gestimmt
Die Erfahrung, dass es nicht immer einfach ist, ein Restaurant erfolgreich zu führen, musste auch Bernhard Tscherne im «Grütli» in Wasen machen. Nach nur knapp einem Jahr verlässt der Wirt, der auch den Gasthof Ochsen Lützelflüh betreibt, das «Grütli» wieder. Ab Mitte März bleibt das Restaurant geschlossen. Bernhard Tscherne gehe aus wirtschaftlichen Gründen, sagt Matthias Zehnder, Präsident der Interessensgemeinschaft (IG) Grütli, die hinter dem Restaurant steht. Der Betrieb sei zu wenig gut gelaufen, die Umsatzzahlen hätten nicht gestimmt, sagt Zehnder und betont: «Die Trennung ist einvernehmlich gewesen.» Bernhard Tscherne will sich selbst nicht zu seinem Weggang äussern. Er versichert auf Anfrage lediglich: «Den ‹Ochsen› Lützelflüh werde ich selbstverständlich weiterbetreiben.»
Eine Zukunft für das «Grütli»?
Die Zukunft der Dorfbeiz in Wasen stand schon vor der Übernahme durch Bernhard Tscherne auf der Kippe. Weil die langjährigen Wirtsleute, Doris und Markus Zürcher, altershalber aufhörten, formierte sich 2021 der Verein IG Grütli, um die Schliessung zu verhinden. Es gelang schliesslich, die Liestaler Firma Kupferhof AG als Käufer für die Liegenschaft zu gewinnen. Die IG selbst trat als Pächterin auf, in Gastronom Bernhard Tscherne fand sie einen Wirt, der das Lokal führte.
Auch jetzt wieder setzt sich die Interessensgemeinschaft dafür ein, dass es im «Grütli» weitergeht. Matthias Zehnder sagt: «Wir haben bereits einen Lösungsvorschlag, um das Restaurant zu retten.» Dieser müsse zuerst von den Mitgliedern abgesegnet werden, bevor er mehr dazu sagen könne. Für Mitte März hat die IG eine ausserordentliche Mitgliederversammlung einberufen. «Danach können wir hoffentlich Positives berichten», sagt Matthias Zehnder.