Ein stetiges Auf und Ab vor dem Saisonhöhepunkt

Ein stetiges Auf und Ab vor dem Saisonhöhepunkt
Die Brandis Ladies treffen in den Playoffs auf Lausanne. / Bild: Stephan Schori (ssr)
Eishockey: Für die Brandis Ladies beginnen am Wochenende in Lausanne nach einer durch­zogenen Saison die Playoffs. Das Ziel ist klar umrissen: Es heisst Wiedergutmachung.

Rang 5 nach der Qualifikation, 32 Punkte, 30 Tore weniger geschossen als letzte Saison: Die Zahlen zeugen von einer durchzogenen Saison. «Es war ein stetiges Auf und Ab», sagt Headcoach Claudia Flückiger, die
das Team in ihrer ersten Saison führt. «Es hätte besser sein können, ja besser sein müssen», unterstreicht sie. 

Den Grund für die Schwankungen ortet sie in der Stimmung und feh­lender gegenseitiger Kommunikation im Team. Eine Analyse, die aus Spielerinnenkreisen bestätigt wird. Aber auch die Tatsache, dass die Brandis Ladies im Vergleich zu früher viel zu wenig Tore schossen, trug ihren (Negativ-)Teil zum Abschneiden bei. «Uns fehlte ein Knipser, jemand, der vorausgeht und die Dinger auch mal reinmacht. Wir haben brutal viele Spiele vergeben, weil wir als Team nicht bereit waren und auch nicht als Team aufgetreten sind.»


Leistungsträgerinnen eingeschränkt

Die Scoring Leader der letzten Saison weisen durchwegs «negative» Bilanzen aus, das heisst, sie haben in der laufenden Meisterschaft weniger Punkte gesammelt als noch vor einem Jahr. Allen voran die 27-jährige Deutsche Jessica Ujcik, die in ihrer fünften Saison in der Schweiz (der zweiten bei Brandis) mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte und deshalb nur zwei Drittel der Spiele und vielfach nicht mit vollem Leistungsvermögen bestreiten konnte. Ihre 21 Treffer aus der Vorsaison fehlten merklich, mit neun Toren führt sie die interne Scorerliste trotzdem noch an. Auch Leine Nummi spielt in ihrer vierten Saison bei Brandis nicht mehr jene Rolle, die sie als erfahrene Spielerin früher innehatte. Der Grund ist einfach: Die 31-jährige hat in Luzern einen neuen, verantwortungsvollen Job in der Hotellerie angetreten. Ihre Freizeit ist beschränkt, sie kommt bei Brandis nur noch auf 13 Spiele und trainieren liegt fast nicht mehr drin. Auch deshalb und «weil ich dort viele Freunde habe», hat sie sich mittels B-Lizenz Schaffhausen in der SWHL D angeschlossen. Möglicherweise für länger. Auch die führenden Schweizer Scorerinnen wie Timea Messerli oder Lara Saskia Stucki haben ihre Vorjahreswerte nicht erreicht.


Zuversicht für die Playoffs

Miese Stimmung im Team Flückiger relativiert, sagt aber: «Es dauerte eine ganze Weile, bis sich das Team auf unseren ‹Befehl› (einem Entscheid des Trainerstabes mit ihr und dem langjährigen Übungsleiter Mättu Leuenberger) zusammengesetzt und die Probleme und Problemchen ausdiskutiert hat.» Seither sei vieles besser, Einstellung und Zusammenhalt stimmen wieder, deshalb sei sie für die Playoffs zuversichtlich. «Wir haben noch etwas zu beweisen und wiedergutzumachen.» In der Tat, denn seit Einführung der Playoffs mit acht Teams in der Saison 2016/2017 haben die Brandis Ladies immer den Halbfinal erreicht. 2019 reichte es zum bisher letzten Meistertitel, dem dritten nach 2015 und 2016. In den Playoffs trifft Brandis auf Lausanne. In der Qualifikation wurde je ein Direktduell gewonnen und verloren. «Lausanne ist mit seinem physischen Spiel ein unbequemer Gegner», sagt Flückiger.

22.02.2024 :: Daniel Monnin (dmb)