Die Powerlinie ist in Form – auch dank einem fitten Joel Salzgeber

Die Powerlinie ist in Form – auch dank einem fitten Joel Salzgeber
«Die letzten Spiele haben Selbstvertrauen gegeben», sagt Joel Salzgeber. / Bild: Peter Eggimann (ped)
SCL Tigers: Nach dem Derbysieg gegen den SC Bern kann Langnau noch immer auf einen Play-In-Platz hoffen. Massgeblichen Anteil daran hat die dritte Sturmlinie um Joel Salzgeber.

«Wir sind wohl schon die Speedlinie», pflichtet Joel Salzgeber bei. Der 22-jährige Center bildet aktuell zusammen mit Dario Rohrbach und Oskars Lapinskis die dritte Sturmreihe. Mit ihrer schnellen, intensiven Spielweise machen sie den Gegnern das Leben schwer.

«Mit den Leistungen in den beiden Partien gegen Rapperswil war ich persönlich gar nicht zufrieden. Seitdem läuft es endlich besser», schaut Salzgeber zurück. Nun werde die solide Spielweise auch mit Punkten belohnt. Rohrbach traf in den letzten drei Spielen jedes Mal, davor steuerte Lapinskis gegen Biel zwei Tore bei. Was zeichnet die drei aus? «Unser Tempo», antwortet Joel Salzgeber. «Besonders Oski bringt unheimlich viel Energie in unser Spiel. Und Dario Rohrbach ist der Mann mit der offensiven und spielerischen Qualität.» Während Rechtsausleger Rohrbach am meisten Scheibenbesitz in der Ecke habe und von dort aus versuche, Gefahr zu kreieren, «nehme ich gerne die Position vor dem Tor ein», erklärt Salzgeber. Eine feste Rollenverteilung gebe es aber nicht. «Es ist einfach wichtig, dass wir eng stehen und einander unterstützen.» So auch defensiv, wo sie den Gegner möglichst gar nicht in die eigene Zone lassen wollen. Das gelingt gut – die dritte Linie lässt wenig zu und hatte so in den letzten Spielen immer mindestens eine ausgeglichene Bilanz.

Endlich verletzungsfrei

Die letzten Spiele hätten ihm Selbstvertrauen gegeben, sagt Joel Salzgeber. Insgesamt spiele er diese Saison «okay», bilanziert der Walliser. Mehr als okay sind seine Leistungen aber vor dem Hintergrund, dass er aus einer äusserst schwierigen Saison kommt: Nachdem er schon in der Saison 2021/22 in der höchsten Liga Fuss fasste und 37 Partien absolvierte, musste er ein Hüft-Impingement operieren lasse. «Ich war dann gar nicht bereit für die neue Saison.» So kam er nur unregelmässig zum Einsatz, machte drei Spiele in der U20 und wurde an Langenthal ausgeliehen. Die Vorbereitung auf die aktuelle Saison verlief hingegen optimal: Salzgeber konnte in Magglingen die Spitzensport-RS absolvieren. Endlich ist er wieder in Form und hat auch seine Hüftprobleme im Griff: «Ich mache ein spezielles Warm-up sowie tägliche Übungen, so geht es gut.»

Nun will Joel Salzgeber zurück zur Konstanz finden und sich in der National League richtig etablieren. Der Weg führt für den Walliser, der alle Stufen in den Junioren-Nationalteams durchlief, über die Verletzungsfreiheit. Denn der talentierte Stürmer absolvierte zwar die U20-WM, kämpfte aber auch schon mit einem Syndesmoseriss sowie einer schweren Hirnerschütterung.

In Langnau daheim

Abgesehen vom Walliser Dialekt ist Joel Salzgeber schon ein richtiger Langnauer. Bereits auf Stufe U17 wechselte er ins Emmental, wohnte drei Jahre in der «Tigers-WG» oberhalb des Kühni-Träffs. «Eine geile Zeit», sagt Salzgeber, der auch heute noch in Langnau wohnt.

Diese Woche pausiert der Betrieb in der National League, Joel Salzgeber und seine Teamkollegen haben ein paar Tage frei bekommen. Für ihn sei es die Gelegenheit, zu regenerieren und mit Freunden Zeit zu verbringen, sagt der Mann mit der Rückennummer 22. Danach gilt der Fokus schon wieder der Vorbereitung auf die entscheidende Phase der Meisterschaft. Noch sechs Spiele stehen bevor. Wollen die SCL Tigers den Sprung ins Play-In noch schaffen, brauchen sie Punkte. Und eine energiegeladene Speedlinie.

08.02.2024 :: Micha Strohl (msz)