Von der Strafbank zum Siegtorschützen

Von der Strafbank zum Siegtorschützen
Saku Mäenalanen ist wieder gesund und trifft immer häufiger. / Bild: Peter Eggimann (ped)
SCL Tigers: Nach anfänglichen Schwierigkeiten kommt Saku Mäenalanen immer besser in Form. Beim Heimsieg gegen Davos ist der Finne der entscheidende Mann.

Fast wäre alles anders gekommen – und statt Bestplayer auf dem Eis wäre Saku Mäenalanen Buhmann unter der Dusche gewesen. «Zum Glück gibt es den Videobeweis», sagte der Finne nach dem Spiel gegen Davos. Denn nach einem Check im Mitteldrittel gegen Klas Dahlbeck erhielt Mäenalanen erst eine Strafe. Das Video zeigte dann aber, dass er den HCD-Verteidiger nicht am Kopf traf. «Ich war von Anfang an sicher, dass der Check sauber war.»

So durfte Mäenalanen zurück auf die Spielerbank und erhielt so die Chance, als Agressivleader voranzugehen, im Powerplay das entscheidende 3:2 und schliesslich das erlösende 4:2 ins leere Tor zu erzielen.
«Es war ein intensives Spiel mit vie-len Duellen», bilanzierte Mäenalanen. Tatsächlich war viel Stimmung in der Halle. Es gab viele Zweikämpfe, umstrittene Entscheide und zum Teil böse Fouls – das Spiel hatte Playoffcharakter. So empfand es auch Mäenalanen, dessen Privatduell mit Dahlbeck sich bis zur Sirene fortsetzte.


Endlich wieder fit

Das Spiel gegen Davos war sinnbildlich für Mäenalanens Saisonverlauf. Am Anfang lief es nicht rund, gegen Ende kommt er immer besser in Fahrt. Was viele nicht wissen: Der 29-Jährige war kurz nach seiner Ankunft an Corona erkrankt. «Es war eine schwierige Zeit», blickt er zurück. Die Erholung vom Virus habe lange gedauert. Trotzdem spielte er schon bald wieder. «Ich gab mein Bestes fürs Team, aber ich bin froh, jetzt endlich wieder ganz fit zu sein.» Als Entschuldigung für fehlende Scorerpunkte oder schwache Leistungen will er die Krankheit aber nicht gelten lassen: «Ich will mehr Punkte sammeln, besser spielen und mich laufend verbessern, das ist klar.»

Der Finne scheint auf gutem Weg zu sein, aktuell harmoniert er in der Sturmreihe mit Harri Pesonen und Sean Malone hervorragend. Die drei steuerten in den letzten fünf Partien, von denen die Tigers vier gewannen, insgesamt 18 Scorerpunkte bei.

Zuvor hatte Mäenalanen in unterschiedlichen Linien und aufgrund der vielen Absenzen auch als Center gespielt. Was für ihn auch nicht optimal war: «Natürlich spiele ich dort, wo der Staff mich braucht. Aber ich bin ganz klar ein Flügel, das kann ich meine Stärken am besten einbringen.» Diese Stärken stellte er gegen Davos immer wieder unter Beweis, holte die erste Strafe heraus, gewann viele Duelle.

Das wird auch in den zwei letzten Spielen vor der Natipause gefordert sein. Morgen Freitag spielen die Tigers in Ambri, am Samstag gegen Bern. Wollen sie sich in Richtung Play-In orientieren, müssen sie punkten. Oder in den Worten von Saku Mäenalanen: «Das sind schon Playoffspiele. Wir müssen sie gewinnen – wie, spielt keine Rolle.»

01.02.2024 :: Micha Strohl (msz)