Die Trägervereine sind gut eingespielt, wie sie im September 2023 am Aabejutz mit dem Jugendchor zeigten.
Langnau: Vom 14. bis 16. Juni wird das Bernisch-Kantonale Jodlerfest stattfinden. Wie kam es dazu? Was sind die grössten Herausforderungen? OK-Präsident Bernhard Antener gibt Auskunft.
Als im Jahr 2000 das Bernisch-Kantonale Jodlerfest (BKJF) in Langnau stattfand, amtete Bernhard Antener noch als Gemeindepräsident von Langnau. «So ein tolles, friedliches Fest mit schönem Wetter und vielen Leuten ging unbeschwert über die Bühne», erinnert er sich und fügt an: «Damals habe ich versprochen, beim nächsten solchen Anlass OK-Präsident zu sein.» Nun ist es soweit und Bernhard Antener übt dieses verantwortungsvolle Amt aus. Welchen Bezug hat er zum Jodeln? Antener selber spielt Posaune beim Musikverein Langnau-Trubschachen, hat aber durch seinen Schwiegervater Bezug zum Jodeln. Die Trägervereine – die Jodlerklubs Bärau, Sennengruss Gohl, Hühnerbach sowie Langnau – bilden zusammen die Jodlervereinigung Langnau und hatten ursprünglich den Zuschlag erhalten, das Fest im Jahr 2022 durchzuführen. Doch wegen Corona kam bekanntlich alles anders und die Vorbereitungen wurden vorerst auf Eis gelegt. Nun aber gilt es ernst und die 15 OK-Mitglieder sowie 25 Bereichsleitenden sind fleissig am Planen und Organisieren. «Wir hoffen auf eine grosse Solidarität zur Mithilfe. Das ist eine Riesenkiste», gibt Bernhard Antener zu bedenken.
Fünf Vortragslokale
Die Gemeinde Langnau verfügt über die notwendige Infrastruktur und kann für die Vorträge genügend grosse Lokale anbieten. Die Kupferschmiede mit ihren 300 Sitzplätzen ist das kleinste der fünf Vortragslokale. Alles befindet sich im Zentrum und so sind auch der Alphorn- und der Fahnenschwingplatz für Auftretende, Zuhörer und Zuseher rasch zu Fuss erreichbar. Die Fahnenschwinger beispielsweise werden sich im Eisstadion messen. «Wir hoffen, dass möglichst viele mit dem öffentlichen Verkehr anreisen», sagt Bernhard Antener. «Der Bahnhof liegt in der Nähe des Festgeländes, so ist man schnell vor Ort.» Bei den Aktiven ist das Bahnbillett in der Festkarte enthalten. Parkplätze im Zentrum werden ein rares Gut sein: Die grossen Plätze im Dorf werden für das Festgelände gebraucht, Parkplätze werden im Gebiet Ey geschaffen. Lange Fussmärsche sind deswegen nicht nötig: Mit Shuttlebussen werden Jodler, Helfer wie Besucher ins Zentrum chauffiert und auch wieder zurück. Sogar mit dem Camper kann man an das Jodlerfest reisen. Auf dem Zeughausareal wird ein Camperdorf entstehen, was in der heutigen Zeit sehr begrüsst werde, sagt Antener.
So werden die Vorträge bewertet
Nicht nur das Organisationskomitee bereitet sich auf das BKJF vor, sondern auch die Teilnehmenden. Sie können sich bis Ende Januar anmelden. Zuerst wird ein geeignetes Stück ausgewählt, meist zusammen mit der Dirigentin oder dem Dirigenten. Dieses wird zusammen mit dem Wunsch der Vortragszeit eingereicht. Anschliessend beginnt das Proben und einstudieren strikt nach der Partitur. Die Jurorinnen und Juroren bewerten am Fest den Vortrag und vergeben Klassierungen von 1 bis 4. Klasse 1 bedeutet «sehr gut»; 2 «gut»; 3 «befriedigend» und die Ziffer 4 «ungenügend». Auch erhalten die Jodlerinnen und Jodler zu jedem Vortrag einen Bericht, in dem beschrieben wird, was gut war und was weniger. Das gleiche Prozedere wird bei den Vorträgen mit dem Alphorn und auch beim Fahnenschwingen angewendet. Gespannt sind jeweils die vielen Leute, welche den Vorträgen zusehen und zuhören. Mit dem Festabzeichen kann man in sämtlichen Festlokalen die Vorträge geniessen. Einen Höhepunkt des Fests wird sicher der grosse Umzug bilden. Dieser wird beim Friedhof starten. Dort hat man Platz, dass sich die einzelnen Nummern in der Moosegg- und Frittenbachstrasse vorbereiten können. Der ganze Tross geht dann die Ober-strasse hinauf Richtung Bärenplatz, biegt dort rechts ab bis zur Bäckerei Eichenberger. Weiter geht es die Dorfstrasse entlang, dann mitten durch den Festplatz (Viehmarktplatz) und von da die Alleestrasse hinauf.
Jodlerkost pur
Mit verschiedenen Gastroangeboten an mehreren Standorten wird sich das Publikum verpflegen können, wie der OK-Präsident ausführt. Dort könne man auch in gemütlicher Runde die Kameradschaft pflegen. «In Langnau wird man neben Kreditkarten und Twint auch mit Bargeld bezahlen können», freut sich Antener und hofft so, grössere Warteschlangen vermeiden zu können. Ein Mitternachtsjutz in der reformierten Kirche ist geplant, zudem gibt es sicher genügend Jodlerinnen und Jodler, die spontan ein Lied zum Besten geben. So wird in Langnau wohl bis in die frühen Morgenstunden «gässelet». Weiter wird der Jugend auf dem Viehmarktplatz eine Vortragsbühne angeboten.
Nicht beeinflussen kann das OK das Wetter. Bernhard Antener und sein Team hoffen auf Wetterglück, viele Teilnehmende, viele Besucher – und ein weiteres friedliches Fest in Langnau.