Sumiswald: Der Gemischte Chor erfreute sein Publikum mit einem besonderen Programm: Theater und Konzert wurden als Einheit und nicht in einzelnen Blöcken vorgetragen.
In diesem Jahr hat sich der Gemischte Chor Sumiswald bereits zum zweiten Mal dazu entschieden, sein Programm nicht mehr im gewohnten Stil, sondern in einer ganz neuen Art zu gestalten. Der Autorin und Regisseurin Yvonne Brefin ist es gelungen, ein zeitgemässes Stück auf die Bühne zu bringen. Thematisiert wurde darin, wie die Stücke für ein Konzert ausgewählt werden. Meist machen sich die Zuschauer darüber keine Gedanken. Doch in einem Chor, wo viele unterschiedliche Charaktere zusammenkommen, können die Wünsche an das Liedgut verschieden sein. Und auch bei den Stilrichtungen gehen die Meinungen manchmal auseinander. Für einmal wurden diese Diskussionen auf der Bühne geführt. Da stellten sich Fragen wie «singen wir ein Volkslied?» oder «soll es ein bekannter Hit sein, den man aus dem Radio kennt?». Der eine war etwa der Ansicht, dass im gewählten Lied frauenfeindliche Passagen vorkommen, der andere, dass ein Beruf als speziell männlich angepriesen wird, der heute genauso gut von Frauen ausgeübt werden kann.
Berge oder Blumen?
Auch das Bühnenbild soll was hermachen. Sollen idyllische Berge oder eine Blumenwiese den Hintergrund zieren? Und was sollen die Sängerinnen und Sänger für Kleidung tragen? Solche Fragen müssen gelöst werden.
Die Lieder, welche alle in die Handlung des Theaterstücks eingebettet waren, spannten einen grossen Bogen von «Luegit vo Bärge u Tal» über «Du fragsch mi wär i bi» bis hin zu Bakarole, Lollipop oder Mama Mia.
Dabei begeisterte nicht nur das Theater, sondern auch die unter der Leitung von Thomas Zürcher einstudierten Lieder. Das Bühnenbild sowie auch die Kostüme wurden durch Valérie Solang passend ausgewählt.