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Die Schangnauer geben an der Ausstellung im Oberland alles

Die Schangnauer geben an der Ausstellung im Oberland alles
So hat sich die Region «Änet em Schallebärg» an der Neuland-Expo präsentiert. / Bild: Daniel Schweizer (sdl)
Emmental: Die Expo Neuland in Thun ging letztes Wochenende zum 26. Mal über die Bühne. Die Sonderschau «Änet em Schallebärg» wurde doch noch zum Erfolg.

Er steht da wie der Kapitän auf der Kommandobrücke. Beat Gerber, Gemeindepräsident von Schangnau. Zufrieden blickt er von einer Hängebrücke herab auf die Ausstellung «Änet em Schallebärg», der diesjährigen Sonderschau der Expo Neuland in Thun. Er sei schon stolz, was die Emmentaler, allen voran die Schangnauer, hier in kurzer Zeit auf die Beine gestellt hätten, sagt er. Unübersehbar ist der imposante Prototyp der beiden Hängebrücken, wie sie als Ersatz auf dem Wanderweg hinten im Kemmeriboden geplant sind. «Ja, wir haben noch Platz für Touristen», meint Gerber mit Blick auf die zahlreichen Besucherinnen und Besucher. Aber sanfter Tourismus soll es sein – ohne Bezahlschranken und dergleichen. Ein Angebot, das seinen Vorstellungen entspreche, sei die Schallenberg-Postautolinie, die ein tolles Wandergebiet erschliesse.


«Wir sind Macher»

Als die Expo-Verantwortlichen den Förderverein Emmental für eine Sonderschau angefragt hätten, habe das anfangs nur ein geringes Echo ausgelöst, erklärt Esther Gfeller, Präsidentin des Verkehrsvereins Schangnau. Denn fast niemand kannte die Neuland-Expo. So habe sie im Juli die Ausstellungsmacher kurzerhand ins Kemmeribodenbad eingeladen. Das habe gewirkt. «Denn wir hier im Schangnau sind Macher. Wenn wir eine Idee haben, setzen wir diese auch um. Und wenn wir gehen, dann treten wir auch gross auf.» Und tatsächlich, die Schangnauer sind ihrem Ruf gefolgt. Ein breites Spektrum an Ausstellenden ist vertreten, im wortwörtlichen Sinn überragt von der Hängebrücke.


«Eine grosse Chance»

Auch Isabelle Hollenstein von Emmental Tourismus bestätigt die Aussage von Esther Gfeller. Das Interesse sei zu Beginn nicht da gewesen, trotz kostenloser Bereitstellung des Ausstellungsgeländes. Aber die Schangnauer hätten sich ins Zeug gelegt. Und das Resultat lässt sich tatsächlich sehen: Der Alphornmacher aus dem Eggiwil bringt mit dem Hobel das Instrument in die richtige Form, die Postkutscher aus Schangnau präsentieren ihr auf Hochglanz poliertes Gefährt, auf der Goldwaschtour kann man sein Glück versuchen, eine Künstlerin präsentiert ihre Lederschnitzerei und verschiedene Gastrobetriebe laden ein zur Degustation.  Sie wollten ja den Oberländern das Emmental präsentieren. Und diese Sonderschau sei die grosse Chance. «Zumal», lacht Hollenstein, «wenn die Oberländer sehen wollen, wie schön ihre Heimat ist, dann müssen die eh ins Emmental kommen.»


Das Entlebuch im Abseits

Laut Projektleiterin Lara Saxenhofer findet die Expo Neuland zum 26. Mal statt und richtet sich an das Oberländer Handwerk, das dieses Jahr mit rund 160 Ausstellern vertreten war. Auch Saxenhofer ist begeistert, was die Emmentaler auf die Beine gestellt haben. Einziger Wermutstropfen sei das Fehlen des Emmentalers – also des Käses. Glücklicherweise seien da die Käser aus Marbach in die Bresche gesprungen. «Aber sonst», stellt Saxenhofer leicht enttäuscht fest, «fehlen die Entlebucher. Wir haben überall im Luzernischen für die Sonderschau geweibelt – aber die hatten null Interesse.»

09.11.2023 :: Daniel Schweizer (sdl)