Lauperswil: Dass sich die Brücke beim Weiler Neumühle in einem schlechten Zustand befindet, war bekannt. Nun muss sie sogar für Fussgänger geschlossen werden.
«Die statischen Berechnungen haben ergeben, dass für die Neumühlebrücke schon das Eigengewicht ein Problem darstellt», teilt der Gemeinderat Lauperswil mit. Aus diesem Grund dürfe die Brücke – welche Lauperswil mit dem Weiler Neumühle verbindet – keinen zusätzlichen Belastungen mehr ausgesetzt werden. Der Gemeinderat stützt seinen Entscheid auf den definitiven Zustandsbericht, der nun vorliege. Erste Untersuchungen fanden bereits im Frühling statt. Diese Berechnungen hatten ergeben, dass die Brücke für den motorisierten Verkehr gesperrt werden musste.
«Der Gemeinderat bedauert, die Brücke nun schliessen zu müssen», hält dieser fest. Er könne es aber nicht mehr verantworten, die Brücke noch länger offen zu lassen. Der Gemeinderat habe diverse Möglichkeiten für ein Provisorium geprüft, erklärt Gemeindepräsident Christian Baumann. Weil mit Kosten von mindestens einer halben Million Franken zu rechnen sei, verzichte er darauf. Hinzu komme, dass es einige Zeit dauern würde, bis die nötigen Bewilligungen für das Provisorium vorliegen würden.
Unter Denkmalschutz
Der Gemeinderat strebe auch in Zukunft an der Stelle einen Übergang über die Emme an, betont der Gemeindepräsident. Erste Gespräche hätten bereits stattgefunden. Ob die Brücke saniert oder durch einen Neubau ersetzt wird, ist noch nicht bestimmt. Ein Wörtchen mitreden wird bei dem Entscheid auch die kantonale Denkmalpflege; denn die Neumühlebrücke gilt seit 2005 als schützenswertes K-Objekt. Gebaut wurde sie im Jahr 1924. Es handle sich um eine «wertvolle frühe Eisenbetonkonstruktion im Emmental», steht im Beschrieb der Denkmalpflege. Bei einer Sanierung dürfte sich der Kanton an den Kosten beteiligen, was der Gemeinde Lauperswil als Eigentümerin der Brücke zugute kommen würde. Christian Baumann rechnet damit, dass die Planungs- und Bauarbeiten mindestens zwei Jahre in Anspruch nehmen werden.