Claudia Flückiger will die Brandis Ladies erneut in die Top 4 führen

Claudia Flückiger will die Brandis  Ladies erneut in die Top 4 führen
Die Brandis Ladies erhalten in der SWHL B starke Konkurrenz. / Bild: zvg
Eishockey: Am Wochenende startet die Meisterschaft in der SWHL B, der zweithöchsten Liga der Frauen. Die Brandis Ladies streben mit einer neuen Cheftrainerin einen Spitzenplatz an.

Von Claudia Riechsteiner gibt es gute Neuigkeiten. Erstens hat die 37-Jährige vor wenigen Wochen geheiratet und heisst nun Flückiger, zweitens wird sie neu als Headcoach an der Bande der Brandis Ladies stehen. Nach über 200 Meisterschaftsspielen und mehr als 40 Länderspielen wird die letztjährige Assistenztrainerin ihre Spielerkarriere definitiv beenden und zusammen mit ihrem Vorgänger Ma­thias Leuenberger die Geschicke ihres Teams von der Bande aus lenken. «Mättu und ich haben schon letzte Saison hervorragend harmoniert. Als man mich fragte, ob ich ihn als Headcoach ablösen wolle, habe ich sofort zugesagt», erklärt Flückiger. Leuenberger war sieben Jahre Chef an der Bande, gewann zweimal den Meistertitel. Nun geht er als Assistent ins zweite Glied zurück. «Wir werden an sich genau so funktionieren wie bisher – nur sind die Rollen jetzt vertauscht», blickt Claudia Flückiger voraus.

Dem Trainergespann steht ein wenig verändertes Kader zur Verfügung. Der Abgang der 21-jährigen Stürmerin Sara Stettler zum neuen Ligakonkurrenten und Aufsteiger DHC Lyss schmerzt zwar, dürfte jedoch im Kollektiv ersetzt werden können, obwohl Stettler mit 29 Punkten aus 14 Spielen die zweitbeste Skorerin im Team war.


Zug als haushoher Favorit

Mit der 27-jährigen Amerikanerin Emilie Smolders hat Brandis laut Trainerin Flückiger «eine polyvalent einsetzbare Spielerin» gefunden, die fünf Jahre SWHL-B-Erfahrung beim Ligakonkurrenten Zunzgen-Sissach mitbringt. «Sie war bereits letzte Saison ein paar Mal bei uns im Training und hat sich für einen Wechsel aufgedrängt. Sie ist keine Topskorerin, aber eine nimmermüde Kämpferin, die mit gutem Beispiel vorangeht», sagt Flückiger. Und das tut dem jungen Team gut, denn mit Shimay Koradi, Stefanie Strahm, Joyce Jolie Gfeller und Aiyana Vuillemin sind ansonsten lauter «Rookies» verpflichtet worden.

Das Saisonziel ist ein Platz unter den ersten Vier. Die beiden letztjährigen «Stolpersteine» auf dem Weg zu einem möglichen weiteren Meistertitel – Fribourg-Gottéron und Tramelan – sind nicht mehr dabei. Gottéron ist aufgestiegen, Tramelan hat das Team mangels Spielerinnen zurückgezogen. Dafür ist mit dem neu gegründeten Frauenteam des EV Zug ein neuer, haushoher Favorit in der zweithöchstn Spielklasse platziert worden. Die Zugerinnen vereinen in ihrem Team nicht weniger als fünf aktuelle Schweizer Nationalspielerinnen – darunter Lara Stalder, eine Stürmerin mit Weltklasseniveau –, dazu eine österrei­chische Nati-Spielerin, eine finnische Torhüterin sowie eine ganze Reihe von U18-Nati-Talenten.


Start in Lausanne

Die Frage ist also nicht, wer Meister wird und aufsteigen wird, sondern, wer den haushohen Favoriten Zug etwas kitzeln oder eventuell sogar herausfordern kann. Claudia Flückiger sieht es pragmatisch: «Ich freue mich auf die Spiele gegen Zug, da können wir gegen ein besseres Team etwas lernen und uns weiterentwickeln», sagt sie. Das letzte Testspiel gegen Lausanne haben die Brandis Ladies klar verloren. Im ersten Meisterschaftsspiel am Samstag in Lausanne haben sie die Gelegenheit, den Spiess umzudrehen.

21.09.2023 :: Daniel Monnin (dmb)