So soll der Bahnhof Trubschachen nach dem Umbau aussehen. / Bild: zvg
Trubschachen: In diesen Tagen endet die öffentliche Auflage für das Umbauprojekt des Bahnhofs. Sofern allfällige Einsprachen zügig behandelt und bereinigt werden können, wird 2025 gebaut.
Stündlich je ein Regionalexpress aus Bern und Luzern sowie je ein Zug der S6 aus Luzern und Langnau machen in Trubschachen Halt. Für einen kleinen Ort wie Trubschachen ist das eher ungewöhnlich. Grund dafür dürfte zum einen das Einzugsgebiet mit der Gemeinde Trub sein und zum anderen das Kambly-Erlebnis in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof. Mit rund 400´000 Besucherinnen und Besuchern jährlich zählt es zu den wichtigsten Ausflugszielen zwischen Luzern und Bern. Zum 100-Jahre-Jubiläum des Familienunternehmens lancierte Oscar A. Kambly gemeinsam mit der BLS den Kambly-Zug. Im Entlebuch hält er mehrmals täglich aus beiden Richtungen kommend in den grösseren Orten an. Wie viele der 400´000 Besucherinnen und Besucher des Kambly-Erlebnis mit dem Zug anreisen, kann Oscar A. Kambly nicht beziffern. Er sagt aber, dass die Passagierfrequenz auf der Strecke seit 2010 um rund 30 Prozent gestiegen sei und bekräftigt, dass eine gute Infrastruktur Grundlage für die Entwicklung einer Region sei.
Komfortabler für Fahrgäste
Zweimal pro Stunde kreuzen in Trubschachen zwei Züge. Sie halten nach Möglichkeit versetzt an, weil die ein- und aussteigenden Passagiere des einen Zugs auf einem schmalen und nicht behindertengerechten Perron warten müssen, bis der andere Zug stillsteht beziehungsweise sich in Bewegung setzt. «Mit dem Umbau verbessert sich diese Situation», sagt Marc Jordi, Projektleiter der SBB. Denn für die Reisenden werde «ein komfortables Ein-, Aus- und Umsteigeregime für Bahn und Bus» geschaffen. Mit der Realisierung des Projektes werde beim Bahnhof Trubschachen zudem der behindertengerechte Zugang zur Bahn umgesetzt. Der Bahnhof erhält zwei Aussenperrons mit einer Nutzlänge von je 220 Metern. Die Erschliessung der beiden Perrons erfolgt über eine Passerelle mit Treppe und Lift. Finanziert wird das Projekt vom Bund, Bauherrin ist die SBB als Besitzerin der Bahninfrastruktur. Gleichzeitig bauen der Kanton Bern und die Gemeinde Trubschachen gemeinsam eine direkt an den Perron anschliessende, neue Bus-Kante. Das erlaubt den Reisenden ein bequemes Umsteigen.
Steinbachbrücke ersetzen
Laut Marc Jordi wird aktuell geprüft, ob während der Umbauzeit des Bahnhofs gleichzeitig auch ein bereits früher von der Gemeinde beschlossenes Vorhaben realisiert werden kann: die alte Steinbachbrücke ersetzen und eine neue Zufahrt mit einem von Schranken gesicherten Bahnübergang bauen. Vorausgesetzt, dass die Baubewilligung vorliegt, beginnt im April 2025 eine Intensivbauzeit. Diese erfordert von April bis Juli 2025 eine Totalsperre des Bahnverkehrs zwischen Langnau und Schüpfheim. In dieser Zeit verkehren Bahnersatz-Busse.