Mirchel: Die zwei Mitarbeitenden der Gemeindeverwaltung haben fast zeitgleich gekündigt. Die Nachfolgesuche läuft zum Teil noch. Der Gemeinderat prüft auch externe Möglichkeiten.
Die Gemeindeverwaltung von Mirchel besteht aus zwei Leuten: aus Gemeindeverwalter Antonio Corvaglia und aus der Verwaltungsangestellten Christa Graf. Beide haben ein 100-Prozent-Pensum – und beide haben nun gekündigt.
Graf hört Ende August auf, sie will reisen gehen und sucht dann eine neue Stelle. Corvaglia, der am 31. Juli seinen Letzten hat, arbeitet seit 29 Jahren in der Verwaltung von Mirchel. Gleich nach seiner Lehre kam er als Verwaltungsangestellter hierher, vor neun Jahren trat er die Nachfolge von Beat Joss als Gemeindeverwalter an. «Nun ist der Zeitpunkt gekommen, etwas anderes anzupacken», sagt er. Und: «Als kleine Verwaltung sind wir für alles zuständig, von der Gemeindeschreiberei über die AHV bis zur Finanz- und Bauverwaltung.» Die damit verbundene Arbeitsbelastung sei ebenfalls ein Grund für seinen Entscheid gewesen, so Corvaglia.
Externe Firma engagiert
Eine Gemeindeverwaltung neu zu besetzen, ist in Zeiten des Fachkräftemangels eine Herausforderung. Gemeindepräsident Andreas Wüthrich hat aber gute Nachrichten: Die Nachfolge von Christa Graf ist geregelt. Für sie werden zwei Personen angestellt, mit einem 80- und einem 40-Prozent-Pensum. Die beiden werden künftig die Finanzverwaltung und die AHV-Zweigstelle führen.
Die Stelle als Gemeindeschreiber/in ist noch ausgeschrieben. Auf Anfang August jemanden zu finden, ist unwahrscheinlich. «Es wird wohl eine Lücke geben», sagt Andreas Wüthrich. Deshalb hat der Gemeinderat die Beratungsfirma Finances Publiques engagiert; mit ihr sucht man «denkbare Lösungen für die künftige Organsation der Gemeindeverwaltung». Je nachdem ist denkbar, die Bauverwaltung auszulagern. So, wie es bereits heute geschieht: Bis im Herbst werden die Baugesuche aus Mirchel von der Gemeindeverwaltung Zäziwil bearbeitet. Das sei eine vorübergehende Lösung, sagt Wüthrich. Er schliesst aber nicht aus, dass daraus mal eine dauerhafte werden könnte.