Auch längst verschwundene Gebäude wie die Kramlaube lassen sich auf dem Pfad entdecken. / Bild: zvg
Langnau: Beim Freizeitpfad Langnau genügt es, mit dem Smartphone einen QR Code zu scannen. Dann kann die multimediale Entdeckungsreise durch das Dorf beginnen.
Wer in Langnau auf dem Bärenplatz steht, erblickt um sich herum mehrere bedeutende historische Bauwerke: Die Kirche, den Gasthof Bären und natürlich das «Chüechlihus», das älteste Gebäude des Ortes. Der Bärenplatz ist der historische Dorfkern – und seit einer Woche auch Startpunkt für ein neues touristisches Angebot, dem «Freizeitpfad Langnau». Während der Eröffnungsfeier vor einer Woche wurde vor dem Regionalmuseum eine Informationstafel enthüllt. Dies sei aber die einzige Tafel des Freizeitpfades, betont Initiator Jonas Glanzmann und erklärt, wie das Angebot genutzt werden kann: «Scannen Sie mit Ihrem Smartphone den QR Code auf der Tafel. Von diesem Moment an werden Sie interaktiv durch den Pfad geführt.»
Video oder Text, beides ist möglich
Tatsächlich ist auf dem Handy sofort eine Karte mit den insgesamt zwölf Posten zu sehen. Und ein Kreis markiert den Punkt, wo genau man in diesem Moment steht. Wer nun zum Platz direkt vor dem «Bären» geht, hat bereits die erste Station des Pfades erreicht. Ohne weiter etwas tun zu müssen, zeigt das Smartphone ein Video, das mit zahlreichen Illustrationen über den Bärenplatz und über die Entstehung des Dorfes Langnau informiert, bis zu den ersten Siedlungsspuren vor 6000 Jahren! Wer lieber liest, kann auch ein Textdokument im PDF-Format öffnen. Jonas Glanzmann betont, dass ein Smartphone nicht zwingend erforderlich ist: «Um das Angebot nutzen zu können, muss keine App installiert werden, die Anwendung funktioniert mit jedem Webbrowser, auch zuhause auf dem Tablet oder PC.» Alle Informationen und eine Ortskarte können ausgedruckt werden; gerade für Schulen sei dies wichtig, ergänzt Jonas Glanzmann.
Zwei Sagen und virtuelle Kramlaube
Wo geht es als nächstes hin? Zuerst vorbei an der Marktstrasse, hinab zum Viehmarkt und zum belebten Hirschenplatz. Entlang der Dorfstrasse setzt sich der Pfad fort zum Bahnhof, zum historischen Verladeplatz und zuletzt zur Dorfmühle. Der Abschluss des Pfades ist wiederum beim Hirschenplatz; hat man ihn erreicht, war man eine gute Stunde unterwegs. Und hat zirka einen Kilometer zurückgelegt. Neben den vielfältigen Informationen zum Dorf bekommt der Besucher auch zwei Sagen zu hören: Die Büsserin von Langnau und die «Chääsprob», die auch den Gebrüdern Grimm bekannt war. Der Pfad lässt zudem mit einem 3D-Modell ein bekanntes Gebäude virtuell wieder auferstehen, das vor 120 Jahren verschwand, die alte Kramlaube.
Der Freizeitpfad bietet noch weitere Dienste, sagt Jonas Glanzmann. «Es werden viele historische Bauten mit Bild und Text vorgestellt». So wurden alle Gebäude des ehemaligen «Langnau-Guide» integriert und mit einer Karte ergänzt, damit kann sich ein Besucher jederzeit über ein Gebäude informieren, vor dem er gerade steht. Zuletzt bietet der Rundgang auch Verweise auf touristische Angebote: Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten und Kulturelles.