Regionale Sportanlage Moosmättili darf erweitert werden

Regionale Sportanlage Moosmättili darf erweitert werden
Auf dem Grundstück rechts von der Hecke, welche die bestehende Sportanlage Moosmättili abschliesst, soll der Allwetterplatz realisiert werden. / Bild: Ruedi Emmenegger (ers)
Schüpfheim: Die Gemeindeversammlung genehmigte die Rech­nung mit einem Ertragsüberschuss von einer halben Million. Auch sagte sie ja zur Erweiterung der Sportanlage Moosmättili.

Gemeinderat Wendelin Emmenegger präsentierte eine Erfolgsrechnung, die mit 507´000 Franken Ertragsüberschuss um fast 1,5 Millionen über dem Budget abschliesst, dies bei einem Umsatz von 34,7 Millionen. Das gute Ergebnis sei hauptsächlich auf Mehreinnahmen bei den Gemeindesteuern, Marktwertanpassungen bei den Liegenschaften, das günstige Zinsniveau und positive Resultate in sämtlichen sechs Aufgabenbereichen zurückzuführen. Der Ertragsüberschuss wird Eigenkapital zugeschrieben, das auf 21,4 Millionen anwächst. 

Die Investitionsrechnung 2022 weist 1,54 Millionen aus. Nach hohen Investitionen vor 2020 ist der Selbstfinanzierungsgrad wieder über den kantonalen Sollwert gestiegen. Die Nettoschuld pro Einwohner liegt im Bereich des neuen kantonalen Grenzwerts von 2500 Franken. Fazit: «Wir dürfen optimistisch in die Zukunft blicken, trotz anstehender Investitionen.»


Kunstrasenplatz für Ganzjahresbetrieb

Die regionale Sportanlage Moosmättili ist 30-jährig und voll ausgelastet, wie Gemeinderat Reto Zemp ausführte. Durch den Wegfall des Fussballplatzes Almatec verschärfe sich vor allem für den FC Schüpfheim der Platzbedarf. Mit einem zusätzlichen Kunstrasen-Allwetterplatz von 64 mal 104 Metern nördlich der bestehenden Anlage könne den Bedürfnissen der Sportvereine und ihrer Jugendabteilungen am besten entsprochen werden. Aktuell rechnet man inklusive Landerwerb vom Regio­nalen Wohn- und Pflegezentrum mit Kosten von 2,5 bis 3 Millionen Franken. Vorgesehen ist die Mitnutzung des bestehenden Garderobe- und Aufent­haltsgebäudes sowie eine raum­sparende Anordnung ohne neue Zufahrt und ohne zusätzliche Parkplätze, sondern mit einem Fussweg vom heutigen Sportplatz her. 

Auf eine fest montierte Beschallungsanlage wird verzichtet. Für Gross­anlässe kann ausnahmsweise eine temporäre Anlage installiert werden. Mit modernen LED-Leuchten soll negatives seitliches Streulicht stark reduziert werden.

Laut Ortsplaner Reto Derungs muss eine Fläche von gut 7900 Quadratmetern von der Landwirtschaftszone in die Zone für Sport- und Freizeitanlagen ein- und gleichzeitig eine Kleinfläche von 79 Quadratmeter aus der öffentlichen Zone umgezont werden. Für ein Teilstück mit Fruchtfolgequalität wird vorschriftsgemäss eine Kompensation gesucht. Entsprechende Verhandlungen sind im Gang. Mit der gewählten Lage und Ausrichtung des Spielfelds ist man bemüht, die fünf angrenzenden Liegenschaften bestmöglich vor Immissionen zu schützen.


Nicht erledigte Einsprache abgelehnt

Nach der öffentlichen Auflage und zwei Orientierungsversammlungen hatten vier Anstösser-Familien an ihrer Einsprache festgehalten. Sie beantragten den Verzicht auf die Umzonung, die Vorprüfung des Bodengutachtens durch den Kanton, die öffentliche Auflage des Dossiers zu den Fruchtfolgeflächen und deren Kompensation sowie die Kommunikation der Kosten- und Entschädigungsfolgen zulasten der öffentlichen Hand. Die Einsprecher stellten den Bedarf und die Grösse des geplanten Kunstrasenfelds in Frage und thematisierten zudem die Belastung der angrenzenden Wohnzone durch Lärm- und Lichtimmissionen. 

Der Erwägungen des Gemeinderats lauteten dahingehend, dass das öffentliche Interesse des Vorhabens vom Kanton gestützt und das Kompensationsprojekt spätestens im Rahmen des Baugesuchs an die kantonale Dienststelle Umwelt und Energie eingereicht werde. Eine nochmalige öffentliche Auflage bringe keinen Mehrwert. Die von den Einsprechern vorgebrachten Bedingungen für ein
Betriebskonzept würden die Investitionen nicht mehr rechtfertigen.

Die Einsprache wurde von der Versammlung mit überwältigendem Mehr abgelehnt, die Zonenplanänderung ebenso deutlich angenommen.


Investitionen für die nächsten Jahre

Gemeindepräsident Hanspeter Staub gab einen Überblick über diverse anstehende Projekte, die im Detail von den ressortverantwortlichen Ratskollegen erläutert wurden:

Sanierung des Hauses Lindehof: Der Baustart für die 24 Wohnungen mit Gemeinschaftsraum und Räumlichkeiten für die Spielgruppe und die Tagesstrukturen der Schule ist auf Januar 2024 geplant. 

Die Bauphase für den Neubau des Wohn- und Pflegezentrums mit integriertem betreutem Wohnen ist voraussichtlich von 2025 bis 2027. 

Das Blockheizkraftwerk bei der Almatec AG als Bestandteil des erweiterten Wärmeverbunds soll 2024 gebaut werden. Weil die Verlegung der Hauptleitung mit der Sanierung der Kantonsstrasse einhergehen muss, befürchtet der Gemeinderat eine Verzögerung. 

Die Umsetzung des Projekts «Prioris», zu dem sich 22 Gemeinden der Region Luzern West zwecks Hochbreitbandversorgung (schnelles Internet für alle) zusammengeschlossen haben, dürfte ab 2024 erfolgen, nach einer Orientierungsversammlung im Herbst 2023 und der Beschlussfassung an der Gemeindeversammlung vom 30. November. 

08.06.2023 :: Ruedi Emmenegger (ers)