45 verschiedene Ausflüge und Führungen können besucht werden, so auch eine Exkursion im Moor. / Bild: Bisig Maurin
Biosphäre Entlebuch: An seiner Delegiertenversammlung präsentierte der Gemeindeverband der Biosphäre Entlebuch neben Erfolgen auch neue Projekte.
Fritz Lötscher, Präsident des Gemeindeverbandes der Unesco Biosphäre Entlebuch (UBE), begrüsste zur Frühlingsversammlung im BBZN Schüpfheim neben dem Management, den Behördenvertretern und 31 bisherigen auch zwei neue Delegierte.
Direktorin Anna Baumann präsentierte den Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2022 ihres Vorgängers Theo Schnider, der ihr Ende letzten Jahres sein Amt übergab. Als spezielle Highlights erwähnte sie die Lancierung der «Änzi-Kids», einem Sensibilisierungsprogramm für Kinder der 4. bis 9. Klasse. Erfreut zeigte sie sich auch über den von allen Gemeinden unterschriebenen Masterplan Tourismus und die SRF-Serie «Rendez-vous im Park», die zu Gast in der UBE war. Als besondere Ehre erwies sich die Auszeichnung Modellregion der Unesco und der European Energy Gold Award. Die Delegierten nahmen die Berichte einstimmig an.
Mehr Sach-, weniger Personalaufwand
Ebenfalls einstimmig genehmigten sie die Jahresrechnung 2022 mit einem Jahresgewinn von rund 54´800 Franken bei einem Ertrag von rund 3,24 Millionen und einem Aufwand von knapp 3,19 Millionen Franken. Wegen der Aufrüstung der IT und der Anschaffung von Mobiliar fiel der Sachaufwand höher als budgetiert aus, der Personalaufwand infolge Fluktuation aber geringer. Ebenfalls kleiner waren Produktebeiträge und Produkteaufwand, da wegen Corona weniger Projekte umgesetzt werden konnten.
Annette Schmid Hofer präsentierte die Ausgangslage und Grobstruktur der Vierjahresplanung für das umfangreiche Finanzhilfegesuch 2025–2028. «Wegen der Konkurrenz der inzwischen 20 Naturpärke gibt es für die einzelnen weniger Geld», erklärte sie. Die Schwerpunkte für das Labelgesuch 2018?–?2027 seien aber nach wie vor gültig.
In allen zehn Fachbereichen liegt der Fokus auf regionaler und überregionaler Vernetzung, auf nationaler und internationaler Zusammenarbeit sowie auf dem aktiven Einbezug der Jugend und der Bevölkerung. Insgesamt sind 50 Projekte geplant.
2500 Mitglieder im Junior-Club
Die von Anna Baumann präsentierten aktuellen Projekte zeugen von grosser Vielfalt im Bereich Bildung. Interessierte können 45 verschiedene Ausflüge und Exkursionen besuchen und 35 Kurse belegen. Ein spezielles Angebot für Schulen gibt es zum 100-Jahre-Jubiläum des Historischen Vereins Entlebuch. «Im Junior-Club haben wir über 2500 Mitglieder», freute sich die Direktorin. Zu Biodiversität und Landschaft werden Freiwilligeneinsätze angeboten und für die Förderung regionaler Produkte nachhaltige Produkteverpackungen entwickelt.
Zur Raumentwicklung gibt es eine Bauberatung mit der Hochschule Luzern. Ein internationales Projekt beschäftigt sich mit dem Zusammenspiel zwischen Forschung und Gesellschaft in Biosphärenreservaten. Statistisch erfasst wird auch die Belastung durch Fluglärm.
Online-Präsenz und Social Media sind die Schwerpunkte der Kommunikation. Und damit Touristen an Wochenenden nicht vor verschlossenen Türen stehen, bietet das BBZN ab Juni/Juli einen Infobildschirm an.
Zunehmender Fluglärm
Zum Schluss der Delegiertenversammlung beschwerte sich alt Nationalrat Ruedi Lustenberger, Romoos, über den zunehmenden Fluglärm: «Ich bin kein Armeegegner, aber ich verstehe nicht, warum zwei PC 21 hintereinander durch das Entlebuch fliegen müssen.» Fritz Lötscher sieht es gleich: «Wir sind nicht gegen die Armee. Diesen Fluglärm wollen wir und unsere Gäste aber nicht.»