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Denken alle Jugendlichen gleich über Social Media?

Ich denke, die Vorteile von Social Media sehen die meisten von uns, aber was ich feststelle ist, dass die wenigsten auch die Nachteile sehen. Alles Gute ist im Mass gut. Sobald man eine gewisse Grenze überschreitet, kommen die Nachteile zum Vorschein. Ich selbst benutze schon seit Jahren kein Social Media mehr und bin mehr als zufrieden, diese Entscheidung damals getroffen zu haben. Zu der Zeit, als ich für den Grossrat kandidierte, wurde mir oft gesagt, ich solle mir doch Profile eröffnen, um mehr Menschen zu er­reichen. Da bin ich ganz anderer Meinung. Natürlich waren und sind mir die Stimmen wichtig, aber mir selbst treu zu bleiben, war mir wichtiger. Mein Ziel war es, die Menschen anders zu erreichen. Ihnen und mir die Möglichkeit zu geben, zu kommunizieren. Während der Zeit der Wahlen eröffnete mein Vater ein Twitter-Profil für mich, was mich am Anfang wütend gemacht hat. Jedoch ging ich einen Kompromiss ein und akzeptierte dies mit gewissen Bedingungen wie zum Beispiel, dass es nach den Wahlen gelöscht wird. Die Freude von meiner Familie war mir in diesem Moment wichtiger, als mir selbst zu 100 Prozent treu zu sein. 

Bei diesem ganzen Thema ging es mir auch nur darum, keine Präsenz auf solchen Plattformen zu zeigen. Denn von meinen Eltern wurde ich auch mit Plakaten überrascht. Natürlich war mir vor dem Entscheid, zu kandidieren, bewusst, dass ich damit Präsenz zeigen werde. Ich wusste auch, dass selbst wenn von mir keine eigenen ­Plakate an den Wänden kleben würden, ich auf Gruppenplakaten zu ­sehen sein werde. Auch war meine Kandidatur in diversen Zeitungen zu sehen, was mir ebenfalls von meiner Familie geschenkt wurde. Diesen Moment sehe ich als die perfekte Gelegenheit, meine Dankbarkeit für all das zum Ausdruck zu bringen. 

Mir ist bewusst, dass in der heutigen Zeit nicht nur das «wahre Leben» massgebend ist. Aber lieber als Plakate und Social Media waren und sind mir Gespräche. Dies sehe ich als eine wertvolle Gelegenheit, um den Menschen direkt sagen zu können, was mir wichtig ist. Dies ist entscheidend, wennman sich anderswo gar nicht oder eher weniger zeigen möchte. Hier angekommen, möchte ich noch an die appellieren, die in meinem Alter sind. Die positiven Seiten dieser Kanäle sind mir bewusst, jedoch sehe ich mehr die Nachteile. Auf solchen Seiten keine Präsenz zu zeigen, tat auch meiner Beziehung gut. Deshalb: Lasst euch etwas Schönes nicht kaputt machen wegen Vergänglichem. Die wahre Liebe ist das und noch vieles mehr wert. 

27.04.2023 :: Leyla Güzel