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Ostern gehört der Vergangenheit an?

Ganz bewusst setze ich hinter meine Auszeit-Gedanken ein Fragzeichen. Eine Tatsache ist mir wichtig: Was wir Christen an Ostern feierten, prägt unser ganzes Leben und gibt uns jedes Jahr einen neuen Anstoss. Wir werden uns bewusst: Wir sind Gäste auf dieser Erde. Wenn ich einen Blick in die heutige Welt werfe, müsste ich anfangen zu jammern. Jedoch was nützt es, wenn wir diese Erde mit einem Jammertal vergleichen? Immer nur zu jammern – das führt zur Verzweiflung. Gerade das Gegenteil möchte uns Ostern auf unseren Lebensweg mitgeben.

Wenn ich über Ostern nachdenke, dann kommt mir ein Kirchenlied in den Sinn, das in den verschiedensten Kirchengesangbüchern zu finden ist. «Wir sind nur Gast auf Erden und wandern ohne Ruh, mit mancherlei Beschwerden der ewigen Heimat zu.» Für mich hat dieses Lied sehr viel mit Ostern zu tun. Denn als Christen sind wir eingeladen, nicht am Karfreitag stehen zu bleiben, sondern viel mehr: An Ostern dürfen wir neue Kraft für unseren Alltag schöpfen. Dieser Festtag lädt uns ein, nicht zu vergessen: Ostern ist mehr als bloss ein Festtag mit Osterhasen und feinem Essen. Dieser Tag kann und soll unser Leben über Ostern hinaus prägen.

Wir brauchen solche Gedanken in unserem Leben. Denn wenn wir in die Welt hinausschauen, entdecken wir so vieles, was einen beschäftigt, so vieles, was wir nicht verstehen und auch nicht ändern können: Die Kriege auf dieser Welt, die Ungerechtigkeiten, die so vieles schwierig machen. Dies lädt uns ein, die Hoffnung nicht zu vergessen. Denn wir sind und bleiben Gäste auf dieser Erde. Deswegen ist Ostern mehr als ein Festtag. Ostern ist und bleibt eine Oase mitten im Jahr. Sie schenkt uns Hoffnung und Zuversicht.

In unseren Breitengraden dürfen wir auch dieses Jahr den Frühling feiern. Das ist doch auch ein Zeichen dafür, dass wir die neue Hoffnung in unseren Alltag mitnehmen dürfen.

13.04.2023 :: Jakob Zemp