«Dieser Sieg gibt uns viel Schub»

«Dieser Sieg gibt uns viel Schub»
Tigers-Stürmer Dario Rohrbach (links) war gegen seinen Ex-Klub Ajoie ein Aktivposten. / Bild: Peter Eggimann (ped)
SCL Tigers: Mit einem 4:0 gelingt Langnau der optimale Auftakt in die Playout-Serie gegen Ajoie. Heute wollen die Emmentaler im Jura nachlegen. Dafür werden sie Geduld brauchen.

Mit dem deutlichen Sieg am Dienstag ist für die SCL Tigers der erste von vier Schritten in Richtung Ligaerhalt gemacht. Dass sie diesen über den Umweg Playout-Final gehen müssen, hat auch damit zu tun, dass in der Schlussphase der Qualifikation viele Schlüsselspieler verletzt fehlten. Rechtzeitig zum Auftakt der Serie gegen Ajoie kehrten diese nun zurück. Zum Beispiel Cody Eakin, der sich Mitte Februar eine Blessur am Auge zuzog und operiert werden musste. Der Kanadier stellte seine Wichtigkeit beim Comeback sogleich unter Beweis. Im ersten Langnauer Powerplay dauerte es nur gerade sieben Sekunden, ehe Eakin die Emmentaler in Führung schoss. Die Vorarbeit leistete Aleksi Saarela, Langnaus bester Torschütze, der das Ende der Regular Season ebenfalls verletzt verpasst hatte.

Die Emmentaler verzeichneten in der Startphase ein klares Chancenplus und hätten zur ersten Pause bereits höher führen können. 31 Sekunden nach Beginn des Mittelabschnitts gelang Oskars Lapinskis das 2:0 dann doch noch. Damit war die Vorentscheidung bereits gefallen und die Nerven der nur gerade 4545 Fans in dieser Serie fürs Erste beruhigt. Die Treffer von Schmutz und Diem im Schlussabschnitt waren eine willkommene Zugabe.


Rohrbach trumpft gross auf

Zum besten Spieler auf Langnauer Seite wurde Dario Rohrbach gekürt. Ausgerechnet Rohrbach, der im Laufe der letzten Saison von Ajoie ins Emmental wechselte, weil er sich im Jura nicht mehr wohl fühlte. Ein Skorerpunkt gelang dem 25-Jährigen zwar nicht, an der Seite von Eakin und Saarela war er aber ein Aktivposten und trat immer wieder mit gefährlichen Aktionen in Erscheinung.

«Dieser Sieg gibt uns Schub für den weiteren Verlauf der Serie», so Rohrbach nach dem Spiel am Dienstag. «Das Ende der Qualifikation war eine Enttäuschung und wir brauchten ein paar Tage, um das zu verarbeiten. Als Mannschaft ist es uns gelungen, die Moral wieder aufzubauen.» Man habe in der Vorbereitung auf den Playout-Final gezielt an Dingen gearbeitet, welche zuletzt nicht mehr funktioniert hätten. «Am Ende der Qualifikation haben wir kaum noch Tore geschossen. Deshalb legten wir den Fokus im Training darauf, die Positionen vor dem gegnerischen Tor besser zu besetzen und schneller in den Abschluss zu gehen», so Rohrbach.


«Nicht ins offene Messer laufen»

Natürlich habe auch die Rückkehr von Eakin und Saarela geholfen. «Ihre Unberechenbarkeit tut uns gut. Cody hat vermutlich alles gesehen, was man im Hockey sehen kann, und mit Aleksi macht es sowieso Spass. Er weiss einfach, wo das Tor steht», sagt Rohrbach. So wichtig dieser erste Sieg auch ist, gewonnen ist damit noch nichts. Drei weitere Erfolge sind von Nöten, um den Gang in die Ligaqualifikation gegen den Meister der Swiss League zu vermeiden. Was die SCL Tigers heute Donnerstag in Pruntrut erwarten wird, ist für Rohrbach klar: «Ajoie wird versuchen, uns ab der ersten Minute unter Druck zu setzen. Deshalb dürfen wir ihnen nicht ins offene ­Messer laufen. Je länger sie kein Tor schiessen, umso mehr Chancen werden wir bekommen.»

Dass er keine allzu glückliche Zeit bei Ajoie hatte, ist für Dario Rohrbach keine zusätzliche Motivation. «Für mich ist dies Vergangenheit und ich mache mir während dieser Serie keine Gedanken darüber. Ich habe keine offenen Rechnungen zu begleichen», sagt er.

16.03.2023 :: Christoph Schär (css)