Pläne für Tempo 30 werden gebremst

Lützelflüh: Der Gemeinderat wollte im kommenden Jahr – nach einem positiven Umfrage­resultat – Tempo 30 im Unterdorf einführen. Nun regt sich aber Widerstand.

Gegen die flächendeckende Einführung einer Tempo-30-Zone ist beim Gemeinderat Lützelfüh eine Petition eingegangen. Hinter der IG SVG Vernunft stehen Roland Schmutz und Toni Bichsel. Bis zum 9. Dezember hätten 585 Personen die Petition unterzeichnet. Sie verlangt, dass auf der Dorfstrasse (Abzweigung Emmentalstrasse bis zum Kirchplatz) weiterhin Tempo 50 gilt. «Wir möchten klarstellen, dass wir nicht grundsätzlich gegen Tempo-30-Zonen sind, dort, wo es Sinn macht, wie zum Beispiel in Quartieren», steht in der Mitteilung der IG. Die Sicherheit auf der Dorfstrasse sei gewährleistet, es brauche keine zusätzlichen Massnahmen, schreiben die beiden Herren, «und es sind von einem grossen Teil der Bevölkerung auch keine erwünscht».


Umfrage mit anderem Resultat 

Dass der Gemeinderat Lützelflüh im gesamten Unterdorf Tempo 30 einführen will, kommt nicht von ungefähr. In einer Umfrage konnte die Bevölkerung aus drei Varianten auswählen: flächendeckend Tempo 30, Tempo 30 nur in den Quartieren und gar nichts ändern. Im Mai wurden die Resultate publik: Mit 56 Prozent die klar grösste Zustimmung erhielt «Tempo 30 flächendeckend». 

«Wir werden das Projekt in der Arbeitsgruppe und mit dem Planer überprüfen», sagt Gemeindepräsident Kurt Baumann. Ursprünglich hatte der Gemeinderat vorgehabt, die neue Regelung im Verlauf des kommenden Jahres umzusetzen. Der Entscheid, wo genau Tempo 30 eingeführt wird, liegt in der Kompetenz des Gemeinderats. «Wir werden sicher versuchen, einen guten Kompromiss zu finden», hält Baumann fest. «Wir werden aber nicht alle zufriedenstellen können.» 

Ein Vorteil von flächendeckend Tempo 30 sieht Baumann unter anderem darin, dass überall dasselbe Temporegime gelten würde. Es bräuchte einzig an den drei Dorfeingängen Signalisationen. Schliesslich plane auch der Kanton im Bereich Primarschule bis Kirchplatz die Höchstgeschwindigkeit 30 einzuführen, was nicht bestritten werde. 

15.12.2022 :: Bruno Zürcher (zue)