So wird die Doldenhornhütte nach ihrer Erweiterung aussehen. Die Form des Dachs ist einem Kristall nachempfunden. / Bild: zvg
Emmental: Die Doldenhornhütte ist im Besitz der SAC Sektion Emmental. Nun soll diese erneuert werden. Die Gäste sollen mehr Platz und zweckmässigen Komfort erhalten.
Die Doldenhornhütte, oberhalb von Kandersteg auf einem Felsvorsprung gelegen, ist bei Berggängern und Wanderern sehr beliebt. In der vergangenen Saison wurde sogar ein neuer Rekord mit rund 2500 Übernachtungen erzielt. Ab dem Sommer 2026 sollen die Gäste in der erneuerten Hütte übernachten können. Der SAC Emmental hat dafür einen Architekturwettbewerb mit sechs eingeladenen Büros durchgeführt. Das Siegerprojekt stammt von der Seiler Linhart Architekten AG aus Sarnen und trägt den Titel «Topas». Ein Name, der sich auf ein kristallförmiges Mineral bezieht und damit Bezug auf das neue zeltförmige Dach nimmt.
Wie Adrian Bachmann von der SAC Sektion Emmental berichtete, soll die Hütte und deren Infrastruktur den aktuellen Bedürfnissen angepasst und ihr Betrieb längerfristig gesichert werden. Im Vordergrund stünden dabei nicht eine Erhöhung der Schlafplätze, sondern zeitgemässe und wirtschaftliche sowie auf das Gästewohl ausgerichtete Betriebsabläufe.
Das Siegerprojekt
Wie die Jury schreibt, habe die 1926 von Architekt Ernst Mühlemann aus Langnau geplante und später mehrfach auf drei Seiten erweiterte Hütte ihre «einfach gestaltete Gebäudeform» über all diese Phasen hinweg beibehalten können. Im Sinne dieser Ausbauschritte erzeuge das Siegerprojekt durch die «integrierende Erweiterung» des bestehenden Volumens eine neue, starke und kompakte Gebäudeform, die den vielfältigsten Nachhaltigkeitsaspekten gerecht werde. Wie Hanspeter Bürgi, Präsident der SAC Hüttenkommission, erklärte, sieht das Projekt eine westseitige Erweiterung sowie die Erhöhung des Gebäudes um ein Geschoss vor. Dadurch ergebe sich die sehr kompakte Gebäudeform, die den alpinen Naturgefahren wenig Angriffsfläche biete. Die Fassade aus Naturstein verbinde Alt und Neu auch in der äusseren Erscheinung und so behalte die Doldenhornhütte ihre alte Identität. Die Jury würdigte weiter die kompakte Anordnung der Schlafräume unter dem grossen Dach im Obergeschoss. Hervorragend sei auch die Konzeption des Erdgeschosses, indem die westseitige Ergänzung dem Gastrobereich den Ausblick auf den Oeschinensee, die Abendsonne und auf die südseitige Terrasse ermögliche.
Darlehen sind nötig
Der in der Sektion für die Finanzen zuständige Werner Birri stellte fest, dass das Projekt rund 2,7 Millionen Franken kosten wird. Aus dem Hüttenfonds des SAC Schweiz, dem Lotteriefonds und dem Vereinsvermögen stünden rund 1,7 Millionen zur Verfügung. «Die restliche Million wollen wir durch Mitgliederdarlehen, Spenden und letztlich mit einem Bankdarlehen aufbringen. Ich bin zuversichtlich, dass wir die nötigen Finanzen beschaffen können», sagte Birri.
Sofern die Hauptversammlung im Januar 2023 den Planungskredit genehmige, das Baubewilligungsverfahren nach Plan verlaufe und die Präsidentenkonferenz des SAC Schweiz dem Projekt zustimme, so Hüttenchef Adrian Bachmann, könne im Sommer 2025 mit den Bauarbeiten begonnen werden. «Und im darauffolgenden Sommer werden wir die rundum erneuerte Hütte einweihen können.»