80 Bilder zum 80. Geburtstag von Pesche Merz

80 Bilder zum 80. Geburtstag von Pesche Merz
Wenn der Hohgant an einem Sommerabend rot leuchtet – ein Werk von Pesche Merz. / Bild: zvg
Langnau: Pesche Merz zeigte in der Kupferschmiede in einer Rückschau 80 Bilder aus den Jahren 1973 bis 2021. So feierte er mit seinem grossen Freundeskreis den 80. Geburtstag.

«Farben feiern Feste.» Das konnte man empfinden, wenn man die grosse Halle der Kupferschmiede betrat. Gleich beim Eingang hingen Werke aus den Anfängen von Pesche Merz´ Schaffen. Er hatte damals das Bedürfnis, all die Techniken, die er sich in
der Kunstgewerbeschule angeeignet hatte, in grösseren Formaten auszuprobieren. Oft sind es Themen aus der Sportwelt, als Drucke oder Collagen mit farbigem Filz ausgeführt, meist nahe an der Pop-Art, die ihn damals faszinierte. Er versuchte sich auch einige Male im Stil der Impressionisten, seinen anderen grossen Vorbildern. Doch bald wusste er, wo er hinauswollte: Landschaften und Städte in natürlichen, unverzerrten Formen und reinen Farben malen.


Das Emmental in neuen Farben

Meist sind es Landschaften aus seiner nächsten Umgebung; Emmentaler Hügel, und immer wieder die beiden «Könige», Hohgant und Schrattenfluh – oft in einem einzigen Farbton in mehreren Abstufungen, hie und da in kühnen Kombinationen. Die Farbwahl entspricht der jeweiligen Lichtstimmung und dem Empfinden des Künstlers. Die Landschaften und Stadtansichten von Pesche Merz sind menschenleer. Häuser, Strassen, Verkehrsschilder, ein paar Gartenstühle, Decken, die im offenen Fenster hängen, verraten, dass Menschen zwar da sind. Doch der Künstler will keine Geschichten erzählen: Menschen würden die grossen Räume seiner Bilder stören.


Mit der Bahn verbunden 

Pesche Merz ist von Haus aus Grafiker. 30 Jahre lang wirkte er bei der SBB, zuletzt als Kommunikationschef und Kampagnenleiter. Seit 2000 arbeitet er als freischaffender Künstler. «Ich habe meine ganze Kindheit und Jugend auf und in Bahnhöfen verbracht, mein Vater war Bahnhofvorstand. Und jetzt ist einer meiner Lebensmittelpunkte wieder ein Bahnhof.» Damit spricht er das Bahnhöfli Worb SBB an, wo er sich seit vielen Jahren ein wunderbares Atelier eingerichtet hat.


Farbige Musik

Die Musik, für Pesche Merz ein unverzichtbares Lebenselixier, ist an der Ausstellung vertreten durch Bilder, von deren Grundfarbe sich Gesichter, Hände und Glanzlichter auf Instrumenten oder Geigenbögen kontrastierend abheben. Und an der Vernissage traten Pesches musizierende Freunde «Cornuti» mit virtuosen Alphornklängen sowie der unverwüst­liche Franz Stadelmann mit allerlei Evergreens auf dem chromatischen Akkordeon auf. 

24.11.2022 :: Rudolf Trauffer (rtt)