Lebensqualität trotz Krankheit

Eggiwil: Andreas Hugi, Dominique Hügli und Birgit Nägeli gaben Einblick in das Thema Palliative Begleitung und stellten den Mobilen Palliativdienst Emmental-Oberaargau vor.

70 Personen folgten der Einladung des Samaritervereins Eggiwil, um mehr zum Thema Palliative Begleitung zu erfahren. Andreas Hugi ist einerseits in Eggiwil Hausarzt und arbeitet andererseits auch noch als Facharzt für Allgemeine Innere Medizin, Schwerpunkt Palliative Care, im Spitalzentrum Biel. Zudem ist er im ärztlichen Hintergrunddienst des Mobilien Palliativdienstes Emmental-Oberaargau (MPDEO) tätig.

Einleitend hielt der Arzt fest, dass Palliative Begleitung übersetzt «ummantelnde Umsorgung» bedeute und er fügte an: «Palliative Care ist ein anerkanntes, umfassendes Konzept zur Beratung, Begleitung und Versorgung von schwerkranken Menschen jeden Alters, die an einer nicht heilbaren Grunderkrankung leiden.» Ziel sei es, der Patientin oder dem Patienten eine möglichst gute Lebensqualität zu bieten.

Dominique Hügli, Betriebsleiterin des MPDEO, betonte: «Wir sehen es als unsere Aufgabe, rund um die erkrankte Person ein Netzwerk zu bilden, damit die für alle Beteiligten schwierige Situation überhaupt zu ertragen ist.» Nebst den Angehörigen werde zur Betreuung in vielen Fällen eine Spitexorganisation eingesetzt, welche je nach Situation durch die Fachpersonen des Palliativdienstes unterstützt werde.


Wünsche äussern

Eindrücklich zeigte Birgit Nägeli, Fachleitung Pflege des MPDEO, anhand eines Fallbeispieles auf, wie ein Rundtischgespräch ablaufen könnte. «Wir vom MPDEO, der Palliativmediziner, aber auch die Hausärztin, die Spitex, die Angehörigen und der Familienhund versammeln sich um das Bett der Patientin.» Es sei wichtig, dass bei diesen Gesprächen die Patien-ten, aber auch die Angehörigen Wünsche äusserten und dass verschiedene Szenarien, beispielsweise das Vorgehen bei einer Verschlechterung des Zustandes, besprochen werden könnten.

Andreas Hugi betonte, dass es kein Scheitern sei, wenn die Angehörigen in einer gewissen Phase der Situation nicht mehr gewachsen seien und ein Spitaleintritt unumgänglich werde. Dominique Hügli hielt weiter fest: «Für mich ist es sehr wichtig, dass die Angehörigen auch in diesen belastenden Zeiten dank der vielfältigen Unterstützung Friede mit der Situation finden können.»

17.11.2022 :: Christine Mader (cme)