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Was für Tier läbe im «Tiergarte»?

Was für Tier läbe  im «Tiergarte»?
«Tiergarte» heisst das Heimet ganz hinger im Schärligrabe. / Bild: Bruno Zürcher (zue)

Bim Wort «Tiergarte» däicht me zersch ane Zoo. Ja, das isch ja e Art Garte mit Tier drinne.
Z Bärn redt zwar niemer vo Zoo, weme wot ga Tier luege, me seit: «Mir gö i ds Dählhöuzli.»

Zrügg zu«Tiergarte». Die Ortsbezeichnig gits im Gebiet vor Wuche-Zytig nume grad einisch – oder zwöi Mau. No hüt sicher in Gebruch isch dä Ortsname im Schärlig, wo ja zur Gmein Äschlismatt-Marbach ghört. «Tier-garte» heisst dert es Gebiet ganz hinger im Tau. Das geit ueche bis zur Tiergarteflueh, wo de zum Teu scho zur Gmein Eggiwiu ghört. Dr höchscht Punkt i däm stotzige Gebiet, wos viu Waud het, ligt immerhin uf 1277 Meter über Meer.

Dass es i däm abglägne, stotzige Gebiet nie e Zoo het gä, lüchtet äue aune y. D Laag isch aber grad typisch für d Bezeichnig Tiergarte. Historisch gseh, sy nämlech mit däm Wort Gägende bezeichnet worde, wos viu Tier het. Ds authochdütsche Wort «tior», wo sech när ir mittuhochdütsche Sprach zu «tier» het gwandlet, meint bsungerbar die jagdbare, vierbeinige Tier – auso Reh, Gemschi u Hirsche. Ganz typisch u rächt hüüfig isch d Bezeichnig Tiergarte im Bärner Oberland, wo bsungers die so genannte Ystandsgebiet vo de Gemschi eso bezeichnet sy worde u geng no wärde.

«Tiergarte» im Schärlig toucht i historische Queue o scho vor über 300 Jahr uf. I de Akte vo dr Landvogtei Äntlibuech usem Jahr 1691 isch d Schrybwys no «Thiergarten».

I ha wyter obe gschribe, dass es ei oder zwe Tiergärte gäbi im Gebiet vor Wuche-Zytig. Es git nämlech no e Ytrag vo 1531 zumene Tiergarte z Gysistei: «Jm thiergartenn I mad.» D Frag isch itz, öbs dä Ortsname no git. Wüus dert nid grad bärgig isch, chönnti dert früecher o Wiud ghaute worde sy.

Wyter gits ir Gmein Flüehli no d «Tiereweid». Eso heisst e Bärgrügge uf dr Grönflueh, wos viu Gras het. Das erklärt o, warum ds Wiud gärn dert graset. O die Bezeichnig existiert scho lang. «Thier-Weid» steit im Ver-zeichnis vo de kassierte Gülte vor Gmein Flüehli vo 1734.

Fasch glych, nämlech «Tierweid» heisst es ganz ähnlechs Gebiet uf dr Schratteflueh, zwüsche dr Hächle u am Hängscht. 

10.11.2022 :: Bruno Zürcher (zue)